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Schloss Marienburg

Schloss Marienburg
Marienberg 1
30982 Pattensen
Telefon: 0 50 69/ 407
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Allgemeine Informationen

Schloss Marienburg liegt ca. 15 km westlich von Hildesheim und vor den Toren Hannovers. Es gehört zu den bedeutendsten neugotischen Baudenkmälern Deutschlands.

Schloss Marienburg gehört genau genommen nicht zum Landkreis Hildesheim, sondern zur Region Hannover und liegt im historischen Calenberger Land. Die Hildesheimer bezeichnen das vom Hildesheimer Wald aus wunderbar zu sehende Schloss jedoch gerne als das ihre.

Die Schlossanlage und der Berg, auf dem sie thront, haben ihren Namen erhalten durch Georg V., der das Schloss seiner Frau Marie als Sommerresidenz, Jagdschloss und späteren Witwensitz zum 39. Geburtstag schenkte. Erbaut wurde es in den Jahren 1857 bis 1864 nach Plänen des Architekten Conrad Wilhelm Hase und den Wünschen Königin Maries, einer Liebhaberin von Sagen und Märchen, als eine mittelalterliche und wehrhafte Burg.

Beim Bau von Schloss Marienburg wurde die Ringwallanlage des Sachsenwalls mit einbezogen und der Marienberg zum romantischen Schlosspark umgestaltet.

1865 waren die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass der König und seine Familie am 1. Juli einziehen konnten. Doch im deutschen Krieg um die Vorherrschaft Preußens lehnte König Georg V. von Hannover das mehrfache Bündnisangebot von Preußen ab und verbündete sich stattdessen mit Österreich, da er hoffte, dass Österreich die Preußen im Krieg besiegen würde. Nach der verlorenen Schlacht bei Langensalza musste Georg am 29. Juni 1866 kapitulieren und ging mit seinem Sohn Ernst August und seiner ältesten Tochter Friederike ins Exil nach Wien. Königin Marie blieb zurück und brachte sich und die jüngste Tochter Mary sowie den Schatz der Welfen auf der mit 130 Räumen ausgestatteten Marienburg vor den Preußen in Sicherheit. Hierzu erzählt Heinrich Bartels in seiner Dorfchronik folgendes:

Auf diesem Privatbesetz wurde die Königin von Bismarck nahezu ein Jahr lang gefangengehalten und streng bewacht. Trotz der scharfen Kontrollen war die Königin über alle Vorgänge im Land gut unterrichtet, denn aus Liebe und Treue zum angestammten Königshaus übernahmen ihre Bediensteten den privaten Nachrichtendienst. Zwei Mädchen aus Nordstemmen und eines aus Sibbesse, die auf der Burg dienten, beförderten an ihren Ausgehtagen viele Briefe - natürlich nicht in ihrer Handtasche, sondern im Blusenausschnitt. Und der war damals vor der Kontrolle der Gendarmen absolut sicher. - Eine andere Möglichkeit war, die für die Königin bestimmten Briefe unterhalb der bewachten Leinebrücke in hohen Wasserstiefeln zu verstecken und - nachdem die Furt durchwatet war - im Gärtnerhaus abzugeben. Die wenigsten ahnen heute noch, welch wichtige Rolle das kleine Fachwerkhaus, damals zwischen Burg und Waldgaststätte gelegen, in dieser schweren Zeit für die Königin spielte. Die Preußen wollten diese "feindliche Agitation" nicht dulden, und König Wilhelm legte der Königin nahe, einen "Hofdienst von preußischem Gepräge" anzunehmen, oder aber das Land zu verlassen.

So folgten Marie und Tochter dem König im Juli 1867 per Bahn vom Bahnhof Nordstemmen aus nach Österreich. Ihr Traumschloss sah die Königin nie wieder.

Zu diesem Zeitpunkt war der Bau des Schlosses noch immer nicht fertig gestellt und stand ab 1869, nur von einem Burgaufseher bewohnt, 80 Jahre lang leer. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde es zeitweise wieder von Mitgliedern der Welfenfamilie und später von zahlreichen Flüchtlingsfamilien bewohnt. Heute befindet sich das Schloss Marienburg im Besitz von Erbprinz Ernst August von Hannover, einem Ururenkel von Königin Marie und König Georg.

Es ist täglich für Besucher geöffnet (siehe Öffnungszeiten), die im Rahmen von Schlossführungen Teile des Schlosses besichtigen. Zu diesen etwa einstündigen Führungen gehört ein Gang durch die nahezu im Original erhalten gebliebenen Räume der Königin, das Studierzimmer, die Bibliothek sowie die Schlossküche. Im Schlossrestaurant lässt es sich anschließend vorzüglich speisen. Außerdem ist Schloss Marienburg regelmäßig Veranstaltungsort für Musik- und Theaterveranstaltungen.

Darüber hinaus kann im Schloss sowohl standesamtlich als auch kirchlich geheiratet und anschließend königlich gefeiert werden. Auch für andere Feste, Feiern oder auch Tagungen können Räume angemietet werden.

Besonders atmosphärisch ist die reiche Innenausstattung des Schlosses mit bemalten Gewölben, Spitzbogenfenstern, Gemälden, kostbaren Möbeln und Waffen zur Geschichte des Welfenhauses und des Königreiches Hannovers. Kunsthistorisch einmalig ist auch das im Rittersaal aufgestellte Silbermobiliar Georg II. (1720er).

Die Schlosskapelle wurde auf Wunsch Königin Maries 1857 mit einer Orgel des Orgelbaumeisters Furtwängler aus Elze ausgestattet, über die hier Details zu erfahren sind.

Vergessen Sie die Hektik des Alltags und lassen Sie die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts wirken. Wenn Sie sich eine Vorstellung über längst vergangene Zeiten machen möchten, ist das Schloss Marienburg dafür als Ort bestens geeignet.

Öffnungszeiten

  • Sommersaison (März bis November) täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
  • Wintersaison (November bis Dezember) Mittwoch bis Sonntag 11 bis 16 Uhr

Abweichende Öffnungszeiten bei Veranstaltungen.

Die Innenräume des Schlosses können nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Anmeldung empfohlen.

Gruppenführungen ab 20 Personen können zu individuellen Uhrzeiten, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten, durchgeführt werden.

Für genauere Informationen empfehlen wir den Blick auf die Homepage des Schlosses.

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