Stephanie Franke
Allgemeine Informationen
Die Herangehensweise von Stephanie Franke an das Malen ist meistens frei assoziativ, ohne konkrete Bild-Idee. Sie verzichtet bewusst auf vorherige Motivsuche. Motive finden sich beim Malen in den zufällig entstandenen Strukturen, die durch Einarbeitung von Farbe in ein Kleisterbett entstehen: Gestalten, Gesichter, Blattadern, Vogelschwingen, Augen ... Was ihr wichtig und spannend erscheint, holt sie hervor und arbeitet es heraus. Anderes nimmt sie mit Spachteln wieder herunter. Die Kleistergrundlage gibt ihr die Möglichkeit, Farben transparent zu mischen und jederzeit Gemaltes wieder zu verändern.
Stephanie Franke malt mit beiden Händen, um den direkten Zugang zu Emotionalität und Unbewusstem zu ermöglichen, da so beide Gehirnhälften einbezogen werden. Pinsel und Stifte benutzt sie nur vereinzelt, um feinere Linien zu setzen, wenn es ihr notwendig erscheint. Die Umsetzung mit den typischen Werkzeugen ist ihr zu intellektgesteuert und angelernt. Der Pinsel verführt zu realistischer Umsetzung, die nur äußere Bilder schafft. Alle Bilder der Künstlerin sind in Mischtechnik gearbeitet: Acryl, Dispersion, Kleister, Pastell -und Ölkreide.
Neben dem Malen modelliert Stephanie Franke Akte mit Ton. Die Erkundung des menschlichen Körpers ist in der Kunst von jeher eine der faszinierendsten und komplexesten Studien der Natur überhaupt. Beim Modellieren begibt sich Stephanie Franke auf die Suche nach dem Wesentlichen, z.B. einer Haltung, einer Bewegung oder eines typischen Ausdrucks. Sie möchte den Menschen als Ganzes sehen, beobachten, ihn begreifen, statt sich in Details zu verlieren. Oft wird sie darauf angesprochen, warum ihre Plastiken so rau sind, eine so schroffe Oberfläche haben - wo doch die menschliche Haut so glatt und damit schön erscheint. Sie verzichtet auf das Glätten, überlässt es den Porzellanfiguren auf diese Weise schön zu sein. Sie will sehen und zeigen, was unter der Oberfläche liegt und lässt dem Ton seine Struktur. Sie möchte erkennbar lassen, wie sie arbeitet, stehen lassen, was ich an Material an- und abgetragen habe und in der Spontaneität einer Auffassung bleiben, ohne nachträglich zu beschönigen. Alle Plastiken sind nach lebenden Modellen gearbeitet.
Vita
Ausstellungen
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