Gerd Günter

Der Hildesheimer Fotograf und Kunstpädagoge Gerd Günter entwirft Bilderwelten, die nur selten halten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Mal davon abgesehen, dass man mit einem "Savoy" eine andere Vorstellung verbindet, traut man der Abbildung dieser kleinen Herberge vor strahlend blauen Himmel immer weniger, um so länger man sie betrachtet. Zu perfekt ist dieses geometrische Ensemble, zu wenige störende Details lassen sich im und um das Gebäude ausmachen. Gerd Günther spielt in vielen seiner Arbeiten mit dem Realitätsversprechen von Fotografie, das schon immer streitbar war, das aber mit der Digitalisierung des Mediums völlig seine Legitimation verloren hat. Nicht immer sind die Montagen des Künstlers dabei derart subtil. So z.B. der absurde Prometheus als Verteidiger eines Industriezeitalters dessen Tage längst gezählt sind oder die Arbeiten der Serie "Labyrinth". Die aus Einzelbildern perfekt montierten Panoramen lassen Nähe, Ferne, Dimension und Perspektive aus unseren gewohnten Wahrnehmungsfugen geraten.
Mit der Serie "Edinburgh" widmet sich Gerd Günter hingegen einem eher klassischen Genre: der Street Photography. Wie im Vorbeigehen ermöglicht er dem Betrachter den intimen Blick auf die Menschen dieser pulsierenden britischen Metropole.