Der Magdalenengarten diente im Mittelalter dem 1224 gegründeten Magdalenerinnenkloster als Nutzgarten zum Anbau von Obst und Gemüse. Im frühen 18. Jahrhundert, als Mönche neues Land bei Sorsum erworben hatten, gestalteten sie das Mittelstück der Fläche zum Schmuckgarten um.
Obwohl sich seit der Säkularisierung 1803 kein klösterliches Leben mehr im Garten abspielt, bewahrt die Anlage bis heute Einblicke in frühere Zeiten, indem sich vor allem die einstige typische Einteilung in einen Wein-, Obst- und Schmuckgarten erhielt. Die Wege im Zentralteil, die um 1720 entstanden, sind nach vorausgegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen wiederhergestellt worden. Die alte Stadtmauer auf der Ostseite und die aus dem 19. Jahrhundert stammende Mauer auf dem Wall im Westen geben der Anlage bis heute ihre klösterlich wirkende Abgeschiedenheit und Ruhe.
Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Michaeliskirche und ihre Nebenbauten dominieren den Garten seit frühester Zeit und bilden in dieser Zusammenfügung, die sich besonders eindrücklich vom Wall aus zeigt, ein in Deutschland bei Kirchenensembles selten zu gewinnendes Bild. Seit 2012 ist der Garten mit Michaelis über einen neuen Weg verbunden. Es wird angenommen, dass die Flächen des heutigen Magdalenengartens im 11. Jahrhundert zum Kloster Michaelis gehörten.
Mitglieder der Stadtführergilde Hildesheim haben sich mit der Geschichte des Gartens vertraut gemacht und bieten für interessierte Gruppen Führungen durch den Magdalenengarten an. Nähere Auskünfte bei der tourist information Hildesheim.
Zugang zum Garten: Der Privatgarten im Besitz des Bistums Hildesheim befindet sich auf dem Gelände des Caritas Alten- und Pflegeheims Magdalenenhof und ist über die Zufahrtsstraßen Wohl/ Süsternstraße (Nähe Michaeliskirche) und Mühlenstraße (Nähe Magdalenenkirche) zu erreichen.