Gedächtnisstätte der St.-Magdalenen-Gemeinde / Hildesheim
Gedächtnisstätte der St.-Magdalenen-Gemeinde / Hildesheim
Mühlenstr. 23
31134 Hildesheim
Mühlenstr. 23
31134 Hildesheim
Allgemeine Informationen
Die Stätte gedenkt der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Am 30. Januar 1924 veranstaltete die St.-Magdalenen-Gemeinde eine Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten der Beschaffung einer Kriegergedächtnistafel. Der Altar, der schließlich entstand, wurde in dem 1922 beim Kirchenumbau zugemauerten Südportal eingefügt. Am Fronleichnamstag, am 19. Juni, wurde er erstmals als vierter Segensaltar genutzt.
Auf einem Podest, das über vier Treppenstufen erreichbar ist, steht ein Altar, der sich in eine ca. 8 m hohe Nische, das ehemaligen Portal, einfügt, die seitlich von zwei runden Säulen begrenzt ist (Ädikula). In der Wölbung des Giebels steht eine Frauengestalt, die in der rechten Hand ein Gefäß trägt. Der darunter liegende Schlussstein zeigt die Jahreszahl 1721. Über dem Altar erhebt sich in der Mitte ein Kruzifix, an dessen Kopfstück links ein Sonnen- und rechts ein Mondsymbol reliefartig angebracht wurde. Am Kreuzfuß steht ein Kelch mit Hostie. Unter dem waagerechten Kreuzbalken sind die Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen in Majuskeln eingemeißelt. Persönliche Erinnerungsstücke von ihnen (Briefe, Uhren usw.) werden in dem Altartisch bewahrt.
Die Gedächtnisstätte fügt sich in die Tradition der Kirche ebenso ein, wie in das Heilsgeschehen und das aktuelle Gemeindeleben. Durch die im Altar verwahrten persönlichen Erinnerungsstücke der Toten, sind sie – pars pro toto – dauerhaft präsent.
Seit 1235 gibt es eine klösterliche Niederlassung der büßenden Schwestern von der heiligen Magdalena in Hildesheim, 1294 wurde ihre Kirche geweiht. Die Jahreszahl 1721 zeugt vom barockisierenden Umbau. Die Magdalenenfigur mit dem Salbengefäß steht anders als im Neuen Testament über dem Kreuz. Die Christusfigur am Kreuz wirkt kräftig und vollkommen, ganz im Bewusstsein des "Es ist vollbracht". Hier wurde der Heiland, der Erlöser der Menschheit dargestellt. Sonne und Mond deuten die Herrschaft über die ganze Welt an, von Ost nach West, bei Tag und Nacht, im Leben wie im Tod. In dieser Gewissheit wurden die Namen der Gefallenen links und rechts des Kreuzbalkens hinzugefügt.
Der unter dem Kreuz stehende Altar nimmt den Blumenschmuck der Gemeinde auf, ist aber auch vierte Station bei der Fronleichnamsprozession. Fronleichnam ist das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", bei dem die Freude über die Erlösung die Trauer über den Tod (so in der Karwoche) überwiegt. Hier bekennt die Gemeinde öffentlich ihren katholischen Glauben und schließt die Gefallenen in ihre Gemeinschaft und in das Bekenntnis ein. Die Hoffnung auf das gemeinsame ewige Leben erleichtert die Trauer über den irdischen Verlust.
(Text: Hartmut Häger / Quelle: Kriegstotengedenken in Hildesheim. Geschichte, Funktionen und Formen. Mit einem Katalog der Denkmäler für Kriegstote des 19. und 20. Jahrhunderts. Hildesheim 2006)
Auf einem Podest, das über vier Treppenstufen erreichbar ist, steht ein Altar, der sich in eine ca. 8 m hohe Nische, das ehemaligen Portal, einfügt, die seitlich von zwei runden Säulen begrenzt ist (Ädikula). In der Wölbung des Giebels steht eine Frauengestalt, die in der rechten Hand ein Gefäß trägt. Der darunter liegende Schlussstein zeigt die Jahreszahl 1721. Über dem Altar erhebt sich in der Mitte ein Kruzifix, an dessen Kopfstück links ein Sonnen- und rechts ein Mondsymbol reliefartig angebracht wurde. Am Kreuzfuß steht ein Kelch mit Hostie. Unter dem waagerechten Kreuzbalken sind die Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen in Majuskeln eingemeißelt. Persönliche Erinnerungsstücke von ihnen (Briefe, Uhren usw.) werden in dem Altartisch bewahrt.
Die Gedächtnisstätte fügt sich in die Tradition der Kirche ebenso ein, wie in das Heilsgeschehen und das aktuelle Gemeindeleben. Durch die im Altar verwahrten persönlichen Erinnerungsstücke der Toten, sind sie – pars pro toto – dauerhaft präsent.
Seit 1235 gibt es eine klösterliche Niederlassung der büßenden Schwestern von der heiligen Magdalena in Hildesheim, 1294 wurde ihre Kirche geweiht. Die Jahreszahl 1721 zeugt vom barockisierenden Umbau. Die Magdalenenfigur mit dem Salbengefäß steht anders als im Neuen Testament über dem Kreuz. Die Christusfigur am Kreuz wirkt kräftig und vollkommen, ganz im Bewusstsein des "Es ist vollbracht". Hier wurde der Heiland, der Erlöser der Menschheit dargestellt. Sonne und Mond deuten die Herrschaft über die ganze Welt an, von Ost nach West, bei Tag und Nacht, im Leben wie im Tod. In dieser Gewissheit wurden die Namen der Gefallenen links und rechts des Kreuzbalkens hinzugefügt.
Der unter dem Kreuz stehende Altar nimmt den Blumenschmuck der Gemeinde auf, ist aber auch vierte Station bei der Fronleichnamsprozession. Fronleichnam ist das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", bei dem die Freude über die Erlösung die Trauer über den Tod (so in der Karwoche) überwiegt. Hier bekennt die Gemeinde öffentlich ihren katholischen Glauben und schließt die Gefallenen in ihre Gemeinschaft und in das Bekenntnis ein. Die Hoffnung auf das gemeinsame ewige Leben erleichtert die Trauer über den irdischen Verlust.
(Text: Hartmut Häger / Quelle: Kriegstotengedenken in Hildesheim. Geschichte, Funktionen und Formen. Mit einem Katalog der Denkmäler für Kriegstote des 19. und 20. Jahrhunderts. Hildesheim 2006)