D-Züge in Gronau
Eine Geschichte aus Gronau, verfasst von Friedrich Klingeberg
Der feurige Elias
Dort, wo heute die Kooperative Gesamtschule steht, war früher Gronaus Bahnhof. Weil der Bahnhof nur Nebenstrecken bediente, fuhren hier ausschließlich kleine Loks mit alten Wagen. Aber auch die sahen wir uns als Kinder gerne an. Züge waren damals etwas Besonderes. Am schönsten war der rote Triebwagen. „Feuriger Elias“ nannten wir ihn. Doch einmal gab es auch D-Züge in Gronau zu sehen. D-Züge – das waren echte Schnellzüge, die ICEs der damaligen Zeit. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war in Godenau in einem ehemaligen Salzstollen gelagerte Munition explodiert. Durch den Explosionsdruck wurde ein Förderturm auf die Bahnschienen der Hauptstrecke Hannover-Göttingen geschleudert. Die Strecke war unpassierbar, und so musste der Bahnverkehr zum Teil über Gronau umgeleitet werden. Für uns Kinder war das aufregend. Ganz dicht standen wir vor dem unbeschrankten Bahnübergang und sahen gespannt zu, wie D-Züge mit echten D1-Loks und riesigen Personenwagen langsam durch das Gronauer Bahngelände an uns vorbeifuhren.