Inhalt

Geschichte

Geschichtliches

Im kleinen Nienstedt leben knapp 130 Einwohner. Die beiden Nachbarorte Eitzum und Barfelde sowie Gronau sind von Nienstedt über die L 482 innerhalb kurzer Zeit zu erreichen, Eitzum außerdem über einen wunderschönen, etwas höher gelegenen Wirtschaftsweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über das Despetal.

Seit dem 1. November 2016 gehört Nienstedt zur Stadt Gronau (Leine) und zur Samtgemeinde Leinebergland.

Dieser hübsche Ort wird urkundlich erstmals von Bischof Adelog von Hildesheim im Jahre 1174 unter dem Namen Nienstide erwähnt, der Wettbergsche Hof war damals Sommersitz des Hildesheimer Bischofs. Von Bischof Konrad II. (1221-1246) ist überliefert, dass Nienstedt als sein Lieblingssitz galt.

Der germanische Krieger im Wappen von Nienstedt nimmt Bezug auf die bronzezeitlichen Hügelgräber in den Waldgebieten von Nienstedt und Eitzum.

Mit großem Engagement hat der Ortsheimatpfleger E.A. Strüber eine reich bebilderte und mit zahlreichen Dokumenten und Texten versehene Chronik des Despetals zusammengestellt, in der er auch Nienstedt ausgiebig darstellt. Durch die Mitarbeit des Fotografen Martin Klauss ist so ein professionell gebundener und 360 Seiten starker Band entstanden, in dem Interessierte stundenlang stöbern können.

Wer diese Chronik kennenlernen möchte, melde sich bitte bei Herrn Strüber direkt unter der Tel.Nr.: 0 51 82 / 32 01 (Despetal einst und jetzt, Beitäge zur Geschichte von Barfelde, Eitzum und Nienstedt, Dorfchronik des Despetals, Ernst August Strüber)


Historische Baulichkeiten

St.-Andreas-Kirche

Im Jahre 1210 unterschreibt der Hildesheimer Bischof Hartbert auf seinem bischöflichen Hof in Nienstedt eine Urkunde, in der der Priester Henricus erwähnt wird - der älteste bekannte Seelsorger des Ortes.

So hat es also bereits zu dieser Zeit ein Gotteshaus in Nienstedt gegeben. Dieses Gebäude ist nicht erhalten geblieben. Eine Pfarrkirche von Nienstedt wird erstmals 1397 in einer von Papst Bonifatius IX. ausgestellten Urkunde erwähnt. Diese Kirche von Nienstedt musste allerdings 1770 wegen Einsturzgefahr aufgegeben werden. Im Jahre 1770 musste es wegen Einsturzgefahr aufgegeben werden. Lediglich ein Kronleuchter aus dem Jahre 1660, ein Kelch von 1695, zwei Altarleuchter aus der Zeit um ca. 1630 und ein besonderes Kleinod, eine wertvolle Altartafel von 1500, erinnern noch an die ursprüngliche Kirche und sind heute kostbarster Besitz der St.-Andreas-Kirche.

Die Predella, der Sockel des Altars, zeigt eine Darstellung der Hl. Familie. Auf einer steinerne Bank sitzen in der Mitte Maria mit dem Jesusknaben und Marias Mutter, die Hl. Anna, ihnen rechts und links zur Seite die vier übrigen Marien. Hinter der Bank stehen die Männer, in der Ferne ist eine hügelige Landschaft mit blauem Himmel zu erkennen.

Das Kirchenschiff der heutigen Nienstedter Kirche wurde 1894 nach Plänen des Baumeisters Schrader aus Banteln in neugotischem Stil errichtet, der verschieferte Westturm stammt aus den Jahre 1830.

Die beiden Buntglasfenster im vordere Kirchenschiff sind Schenkungen, das Fenster auf der rechten Seite neben der Kanzel wurde gestiftet vom Landrat des Kreises Gronau und königl. Kammerherrn August Adolf von Rheden im Jahre 1895. Bevor man die Kirche verlässt, entdeckt man neben der Kirchentür ein altes Uhrwerk aus der Fertigung der Turmuhrenfabrik Weule in Bockenem.

Die St.-Andreas-Kirche ist außerhalb der Gottesdienstzeiten nicht geöffnet, eine Besichtigung aber nach Absprache mit der Küsterin Frau Wettberg, Tel. 0 50 65 / 87 30, möglich.

Wettbergscher Hof

Der Wettbergsche Hof ist der frühere Sommersitz des Bischofs von Hildesheim. Er ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Wettberg und wird heute in achter Generation von ihr bewirtschaftet. Seit 1997 stehen die Fahrzeuge der örtlichen Feuerwehr in einem alten Stallgebäude des Wettbergschen Hofes und ein Teil des Gebäudes wurde zu einem Schulungsraum, einer Teeküche und einem Materialraum umgebaut.

Pfarrhaus

Das alte Pfarrhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe der St. Andreas-Kirche und steht heute unter Denkmalschutz. Es wird heute als privates Wohnhaus genutzt.

Altes Schulhaus

Im Fachwerkgebäude zwischen Kirche und Wettbergschem Hof wurden ursprünglich die Dorfkinder Nienstedts unterrichtet. Bereits 1575 wurde die erste Schule in Nienstedt gegründet, erster Lehrer war der Küster Hinricus Deneke. Mit Auflösung der Volksschule Nienstedt am 31. März 1959 wechselten die Dorfkinder für den Unterricht zu Schule nach Eitzum, später zur Grundschule in Gronau. Heute ist das alte Schulgebäude von Nienstedt ein privat genutztes Wohnhaus.