Draußen in der Natur
Gärten und Parkanlagen
Der Friedhof St. Johannis und Jüdische Friedhof in Kirchbrink und der Bruchshöfenstraße sind jederzeit zugänglich.
Bäume auf dem Friedhof
2007 wurde der erste Baum auf dem Friedhof für einen Mann der Kirchengeschichte gepflanzt. Es hieß, es gibt eine Linde für Paul Gerhardt, aber niemand wusste, wo sie steht, erinnerte sich Manfred Hallwaß, der bis zum Sommer 2015 über einen Zeitraum von 19 Jahren Pastor der Gemeinde war. Also habe der Kirchenvorstand spontan beschlossen, eine neue Linde mit Gedenkstein am Eingang des Friedhofs zu pflanzen. In den vergangenen Jahren sind weitere Bäume für Personen der Kirchengeschichte hinzugekommen. Wir haben schon fast einen Park, freute sich Pastor Manfred Hallwaß über die Aufwertung des Friedhofs
- 2007 Linde zum 400. Geburtstag des Dichters Paul Gerhardt (1607-1676)
- 2008 Amberbaum zum 200. Geburtstag von Johann Hinrich Wichern (1808-1881), Gründer der Diakonie
- 2009 Buche zum 500. Geburtstag des Reformators Johannes Calvin (1509-1564)
- 2010 Amberbaum zum 450. Todestag des Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560)
- 2011 Sumpf-Eiche zum Gedenken an Martin Luther (1483-1546) und 500 Jahre Reformation
Pastor Manfred Hallwaß erzählt, warum sich die Kirchengemeinde in diesem Jahr für einen Luther-Baum entschieden hatte: Er wurde am 30.10.2011 gepflanzt als Partnerbaum zu einem Baum im Luthergarten Wittenberg. In Wittenberg entsteht zum 500-jährigen Reformationsjubiläum ein Luthergarten mit 500 Bäumen, gepflanzt von lutherischen Kirchen und Gemeinden aus aller Welt. Wer dort einen Baum pflanzt, verpflichtet sich, einen Partnerbaum zu Hause zu pflanzen - mit Hinweis auf den Luthergarten. Der St. Johannisgemeinde Nordstemmen ist es gelungen, die Genehmigung für eine Baumpflanzung in Wittenberg zu erhalten.
Die Eiche in Nordstemme ist der Partnerbaum zum Baum Nr. 131 im Luthergarten in Wittenberg
- 2012 Gingko im Jahr der Kirchenmusik zum Gedenken an Johann Sebastian Bach (1685-1750)
- 2013 Blutbuche zum 200sten Geburtstag des Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard (1813-1855)
- 2014 Blutbuchezum Gedenken an den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), Motto dieses Kirchenjahres: Kirche-Macht-Politik
- 2015 Lindezum Gedenken an Lucas Cranach d.Ä. (1472–1553), Maler der Reformation
Magische Orte
Feuerbrunnen (Infotafel 2)
Zu finden: In der Straße Am Feuerbrunnen
In der Straße Am Feuerbrunnen fällt ein Kanaldeckel durch seine außergewöhnliche Gestaltung auf, denn seine Mitte ziert eine Windrose. Unter diesem Deckel liegt ein alter artesischer Brunnen, in dem sich Grundwasser in einer Senke unter einer wasserundurchlässigen Tonschicht staut. Dieser Brunnen, der bis heute reichlich Wasser führt, war in der Geschichte Nordstemmens im Rahmen der Feuerbekämpfung von großer Bedeutung. Schon im Mittelalter schöpfte man mit Hilfe von Ledereimern aus diesem Brunnen Löschwasser und bildete von hier aus Menschenketten bis zur Brandstelle. Jeder Haushalt Nordstemmens war verpflichtet, einen mit der Hausnummer gekennzeichneten Ledereimer bereit zu halten.
1731 erließ die Hochfürstliche Hildesheimer Regierung die erste und vier Jahre später eine weitere Feuerverordnung, in denen genau beschrieben war, wie sich die Bevölkerung im Brandfall zu verhalten hatte und wie die Entstehung von Bränden zu vermeiden sei. Am 29. September 1878 kam es schließlich zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehrden in Nordstemmen.
Den Kreisel in der Ortsmitte Richtung Süden in die Hauptstraße verlassen. In die nächste Straße rechts abbiegen (Brunnenstr.) und dieser bis zum Ende folgen. Hier erhält man über eine Tafel weitere Informationen zum Feuerbrunnen.
Naturdenkmäler
Kastanienbaum in der Alten Leine
Wegbeschreibung: Der Hauptstraße in Nordstemmen Richtung Poppenburg über die L 410 (Poppenburger Straße) folgen. Kurz hinter dem Ortsausgang von Nordstemmen erreicht man auf der rechten Seite eine Schranke an der Bahnlinie. In diesen Weg abbiegen und die Bahnschranken überqueren. Nach etwa 100 Metern dem Weg links folgen. Auf diesem Weg weiterradeln. Auf der linken Seite taucht eine Holzbrücke über die Leine auf. Diese jedoch nicht überqueren, sondern links liegen lassen und weiter geradeaus fahren, bis man die mächtige Kastanie erreicht hat.
Nordstemmen kann sich rühmen, ein einzigartiges Naturdenkmal zu besitzen: Den etwa 140-jährigen Kastanienbaum in der Alten Leine. Die Natur hat ihn geprägt. Schön präsentiert er sich als Solitärbaum, jahrzehntelang geformt von Regen und Sturm, von Sonne und Frost.
Allerdings ist nichts bekannt von seiner Vergangenheit und Herkunft. Aber fundierte Mutmaßungen könnten wohl eine sinnvolle Erklärung dazu beitragen.
Dieser Baum steht auf der Grundstücksecke von Erich Kleukers Acker. Ein weiterer fast gleichgestalteter Kastanienbaum steht an der hinteren Ecke dieses Grundstückes (am Ende des Stichweges).
Ein dritter, gleichaltriger stand genau zwischen diesen beiden. Er wurde allerdings von Erich Kleuker sen. in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts beseitigt, weil er bei der Bearbeitung des Ackers an den Maschinen zu oft Schaden mit seinen weit überhängenden Zweigen angerichtet hatte.
Diese drei Bäume bildeten seit ihrer Anpflanzung also eine Einheit. Aber diese Einheit ist noch um fünf Kastanienbäume, die auf dem Hof Hauptstraße 50 standen, zu erweitern, um die Hintergründe richtig zu verstehen.
Man muss sich in die Zeit um etwa 1870 zurückversetzen: Einerseits war die Hofanlage Hauptstraße 50 kurz vorher von August Kreipe fertiggestellt worden, andererseits war die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung in der Feldmark zum Abschluss gekommen.
Fest steht, dass August Kreipe in dieser Zeit die Kastanienbäume auf seinem Hof gepflanzt hat. Vielleicht auch schon ein paar Jahre früher.
Mit Abschluss der Verkoppelung und Aufteilung der Gemeinheit in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts war die gesamte Feldmark neu vermessen und neu gegliedert worden. Es waren neue Ackerparzellen und neue Wege entstanden. Speziell in der Alten Leine und im Nordstemmer Holz, da es sich hier insbesondere um Gemeinheitsflächen gehandelt hatte. So ist auch damals die oben genannte Ackerparzelle mit dem angrenzenden Weg neu entstanden. Und diesen Acker hat August Kreipe zugewiesen bekommen.
Entweder hatte August Kreipe nach der Hofbepflanzung noch drei Kastanienbäume übrig, die er nun zufällig auf den Rand seines Feldes in der Alten Leine verbrauchte, oder er pflanzte sie mit weitsichtiger Überlegung, um ein markantes Zeichen für die Zukunft zu setzen. Denn wer Bäume dieser Art pflanzt, weiß, dass sie etliche Menschengenerationen begleiten können.
Dieser Baum hat nun schon seit August Kreipe sieben Generationen gesehen!
Wie lange wird er dort noch stehen und wie viele Generationen noch erfreuen?
Ein Ausflug zum Kastanienbaum ist natürlich im Frühsommer, also im Mai besonders reizvoll, denn dann steht der prächtige Baum in voller, weißer Blüte. Mit dem Fahrrad erreicht man ihn vom westlichen Ortsausgang Nordstemmens aus in etwa 10 bis 15 Minuten.
Aussichtspunkte
Turm von Schloss Marienburg
Wegbeschreibung: Schloss Marienburg ist aus allen Richtungen ausgeschildert. Von Hildesheim kommend fährt man auf der B1 Richtung Hameln und biegt in Mahlerten am Abzweig nach Nordstemmen rechts ab. Im Kreisel die dritte Ausfahrt nehmen und der Mahlertener-, der Haupt- und der Rathausstraße und den Schildern durch den Ort folgen. Hinter dem Ortsausgang weiter die K 505 fahren. Kurz nach Überqueren der Leinebrücke rechts zur Marienburg abbiegen.
Um die Aussicht vom Turm der Marienburg genießen zu können, muss man 160 Stufen erklimmen. Dann hat man die Plattform des 44 Meter hohen Turmes erreicht und befindet sich zugleich auf 200 Metern über dem Meeresspiegel. Der Turm aus Sandstein mit seinen Spitzbogenfenstern und Zinnen ist, ebenso wie das gesamte Schloss in neugotischem Stil erbaut. Von dort oben hat man nicht nur eine schöne Aussicht auf Nordstemmen, seine Zuckerfabrik, die Leine und große Ackerflächen in der Umgebung. Bei gutem Wetter wird der Aufstieg mit einem Fernblick bis Hildesheim und Hannover über das Leinetal und das Calenberger Land belohnt.
Die Aussicht vom Turm ist während der Sommermonate nur im Rahmen eines begleiteten Aufstiegs möglich und kostet 4 € pro Person. Das Mindestalter für den Aufstieg liegt bei sieben Jahren. In den Schlossführungen ist ein Turmaufstieg nicht enthalten.
Nähere Informationen zum Schloss Marienburg gibt es hier.
Leine-Heide-Radweg, Etappe 3
Der Leine-Heide-Radweg verbindet über 413 km und in sechs Etappen zwischen 50 und 80 Kilometern die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft des Leineberglandes mit der Lüneburger Heide und der Hansestadt Hamburg. In der dritten Etappe führt er durch die Region Hildesheim und dort auch durch die Samtgemeinde Gronau.
Abschnitt 3: Alfeld – Hannover – 62 km
Alfeld – Brüggen – Gronau – Elze – Burgstemmen – Nordstemmen – Schulenburg – Jeinsen – Schliekum – Rethen – Laatzen – Hannover
Diese Etappe durch das Leinebergland und das Calenberger Land bietet eine Vielzahl an landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten. Hier wechselt die Route von der Mittelgebirgslandschaft in die norddeutsche Tiefebene. Reizvolle Orte wie Gronau mit seinen ehemaligen Adelshöfen und Elze mit wunderschönen Fachwerkhäusern liegen an der Strecke, außerdem gibt es barocke Kirchen und in der näheren Umgebung einige Burgen zu besichtigen. Von Nordstemmen aus lohnt sich ein Abstecher ins 15 km entfernte Hildesheim mit seinen beiden UNESCO Welterbe-Kirchen. Wer auf dem Leine-Heide-Radweg weiterradelt, erblickt schon bald die Silhouette der Marienburg. Das Schloss im neugotischen Stil wurde von Conrad Wilhelm Hase im Auftrag des letzten Welfenkönigs, Georg des V., erbaut. Es war ein Geschenk des Königs an seine Frau Königin Marie. Auffällig ist der mächtige Burgfried, der von Zinnen und Ecktürmchen umgeben ist. Ein vollständiger Bauabschluss des Schlosses erfolgte nicht, da während der letzten Bauphase im Jahr 1866 das Königreich Hannover von der preußischen Armee besetzt wurde. Die Route führt weiter durch die Leineaue und entlang des Maschsees in die Messestadt Hannover. Neben den Herrenhäuser Gärten, wo im Sommer zahlreiche Open-air-Veranstaltungen stattfinden, sind die Altstadt, die zahlreichern Museen und der Erlebniszoo Hannover auf jeden Fall einen Besuch wert. Äußerst beliebt ist auch der Flohmarkt in der Innenstadt Hannover, der jeden Samstagvormittag stattfindet. (aus dem Leine-Heide-Radweg-Handbuch, S.18)
Umfangreiche Informationen finden interessierte Radler unter www.leineheideradweg.de.
Dort erhält man Kartenmaterial, Wegbeschreibungen und Adressen von Gaststätten und Übernachtungsangeboten. Das Leine-Heide-Radweg-Handbuch kann als pdf-Datei heruntergeladen werden, in kurzen Videos werden die einzelnen Etappen vorgestellt.