Allgemeine Informationen
Moritz Bormanns Arbeiten sind an verschiedenen Orten Hildesheims präsent; neben dem Skulpturenpark an der Bischofsmühle hat er zum Beispiel auch im Rahmen einer Nordstadt-Sanierung den Brunnen auf dem Ottoplatz gestaltet: Die Häuserschluchten der Heinrichstraße und Ottostraße lichten sich auf dem weitläufigen Ottoplatz, welcher neben Wohnhäusern auch von Laubbäumen umgeben ist. Neben dem Cafébetrieb der hiesigen Stadtbäckereifiliale lädt eine Sitzbank am Brunnen zum Verweilen ein.
Der Brunnen selbst befindet sich seit 1987 in der Mitte des Platzes. Das Brunnenbecken bildet ein ausgehöhlter Findling, dessen Außenseiten eine auffällig raue Oberflächenstruktur aufweist. Die Natürlichkeit des Gesteins bleibt durch die organische Beckenform und die Oberfläche erhalten. Ein Teil des Beckenrandes verläuft asymmetrisch, woraus sich eine abstrakte Plastik formiert. Sie bildet den kontrastreichen Höhepunkt der Brunnenanlage, da sie eine präzise gearbeitete Form mit glatter Oberfläche bildet. Die Nordstädter sehen in dieser abstrakten Plastik figurative Elemente, indem sie den Brunnen das Nordstadtblümchen oder die Muschel getauft haben. Beide Bezeichnungen verweisen auf die um ein Inneres angeordneten Bänder aus Granitstein, welche durch ihre Rundungen und die zentrale Öffnung als Blütenkelch oder als geöffnete Meeresmuschel betrachtet werden können. Aus dieser Granitplastik fließt das Wasser in das Brunnenbecken.
Text: Myriam Naumann / © Kulturbüro Landkreis Hildesheim