Inhalt


Sagen und Geschichten

Stelzenlichter

Auf dem Wege zwischen Sibbesse und Westfeld soll es in früheren Jahren auch zur Nachtzeit nicht geheuer und grauenhaft gewesen sein. Oberhalb Westfeld hätten feurige, aus der Erde kommende Gespenster die Gegend unsicher gemacht und die des Weges Kommenden in Schrecken versetzt. Das Gute sei dabei gewesen, daß die Gespenster die Menschen nicht direkt belästigt hätten. (Stelzenlichter im Westfelder Feldmarksbezirk »Bruck«).

aus: Kraus, Monika und Gerhard, Hödeken - Sagen und Geschichten aus dem Leinebergland, Verlag Ellen Harenberg, Hannover 1988

Der schwarze Hund vom Roten Berge

Vor vielen Jahren kehrte einmal zur Herbstzeit ein Soldat über den »Wohld« in sein Heimatdorf zurück. Bei beginnender Dunkelheit hatte er Hildesheim verlassen und schritt mit frohem Mut in die dunkle Nacht hinein. Als er oberhalb von Diekholzen den Fuß des Roten Berges erreichte, kam ihm plötzlich ein großes Tier entgegen. Beim Näherkommen bemerkte der Soldat, daß es ein mächtiger schwarzer Hund war, dessen Augen wie helles Feuer leuchteten. Wenige Schritte vor ihm blieb er stehen und knurrte ihn mit fletschenden Zähnen drohend an. Unwillkürlich verhielt der Soldat seine Schritte und dachte: »Das ist der Böse.« Den Soldaten überlief es einen Augenblick kalt und heiß, und es wurde ihm unheimlich zumute. Da er aber kein Angsthase war, marschierte er bald wieder mit festem Schritt weiter. Jetzt wandte sich der Hund um und folgte dicht auf dem Fuße an der linken Seite.

Der Soldat versuchte nun verschiedentlich, den schwarzen Hund fortzuscheuchen, doch immer war sein Bemühen vergeblich. Schließlich packte ihn die Angst, und er stieg eiliger den Berg hinan. Als er nach einer Weile durch einen Hohlweg die Höhle des »Roten Berges« erklommen hatte, beschloß er, sich des ungebetenen Begleiters mit Gewalt zu entledigen. Mit raschem Griff zog er seinen Säbel, um den Hund zu töten. Als er aber zuschlagen wollte, erschien zu seiner Rechten ein weißer Hund und sah ihn mit flehenden Blicken an. Nun ließ der Soldat seine Waffe sinken. Und siehe da, in demselben Augenblick war der schwarze Hund verschwunden und statt seiner begleitete ihn nun der weiße. Beim nächsten Kreuzweg verließ er ihn und lief in den Wald hinein. Der Soldat aber war froh und meinte, der schwarze Hund sei der Teufel, der weiße jedoch der Engel Gottes gewesen.

aus: Kraus, Monika und Gerhard, Hödeken - Sagen und Geschichten aus dem Leinebergland, Verlag Ellen Harenberg, Hannover 1988

Randolph, Hartmut, Erinnerungen an meine Ferien, Hottenstein Verlag 2019

Der Autor verbrachte seine Ferien häufig bei seinen Großeltern in Sibbesse und erzählt in diesem Buch von seinen Erlebnissen dort bis zu seinem 15. Geburtstag, der Zeit während des 2. Weltkrieges und den Nachkriegsjahren.

Hartmann, Sabine (HG), Tödliche Idylle, Sibbesse kriminell, Hottenstein Bucherlag 2014

Sechs Autorinnen und ein Autor aus der Region entführen mit ihren Kurzkrimis in die verschiedenen Epochen. Wurde im Mittelalter aus anderen Gründen gemordet als heute oder nur mit anderen Mitteln? Wie viel Zeit verging wohl zwischen dem Bau des ersten Hauses und dem ersten Verbrechen in Sibbesse?