Sagen und Geschichten
Ein Meineidiger
Zur Pfarrstelle Hoyershausen gehören ein Ackerhof in Größe von etwas siebzig Morgen und ein Holzteil von dreißig Morgen. Heute ist das gesamte Land verpachtet. In früheren Zeiten aber wurde es oft von den jeweiligen Geistlichen selbst bewirtschaftet. So betrieb auch der Pastor Berensbach Landwirtschaft und daneben hielt er sich eine kleine Schafherde. Alltags war er Bauer und sonntags Prediger. Einmal im Herbste verkaufte er einen Teil seiner Schafe für einen bestimmten Preis an einen Händler. Als ihm aber kurz davor ein anderer Händler einen höheren Preis bot, verkaufte der Pastor die Tiere nochmals und bestritt dann, dem ersten die Tiere veräußert zu haben. Im nachfolgenden Prozess beschwor er dies und leistete damit einen Meineid. Zur Strafe dafür fand er nach seinem Tode keine Ruhe im Grabe und musste in der Kirche hinter dem Altar umgehen. Später wurde der Störenfried von einem Hexenmeister in eine Grube im Külf nahe am Waldwege von Hoyershausen nach Dehnsen gebannt. Heute noch soll es Leute geben, die bei Nacht den Weg über den Külf meiden.
Der Glockenstein bei Hoyershausen
Wer von Hoyershausen nach dem braunschweigischen Orte Coppengrave gehen will, nimmt nicht den weiten Umweg über Brüninghausen und Brunkensen, sondern wählt den Waldweg über den Duinger Berg unter den Klippen entlang, der aber ziemlich schmal und beschwerlich ist. Hart an diesem Waldwege liegt ein Stein, der etwas drei Meter lang, anderthalb Meter breit und zwei Meter hoch ist. Er ist in der Mitte längsgespalten. Wie tief der Fels in die Erde reicht, ist bis heute nicht festgestellt worden.
Von diesem Stein erzählt die Sage, dass er sich, wenn in Hoyershausen die Betglocke schlägt, dreimal um sich selbst dreht. Darum heißte er: Der Glockenstein.