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Berühmte Persönlichkeiten

Friedrich Rogge, Gründer des Kalkwerks

Der 1850 in Marienhagen geborene Maurer Friedrich Rogge erkannte schon als junger Mann, dass mit dem in den Steinbrüchen um Marienhagen gewonnenen und qualitativ guten Kalkstein nach Ende des Krieges 1870/71 sicheres Geld zu erwirtschaften war. Zur Zeit der sich entwickelnden Industrialisierung gewann Kalk zunehmend an Bedeutung und Rogge fasste den Plan, in Marienhagen ein Kalkwerk zu gründen. Er konnte den damaligen Gemeindevorsteher Wekel, der später sein Schwiegervater wurde, schnell von seinen Ideen überzeugen. Was als „Vier-Mann-Betrieb“ und mit nur zwei Öfen im Jahre 1872 begann, entwickelte sich in der Folgezeit zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Kalkwerk mit modernen Ringöfen, verschiedenen Werkshallen, in denen das gebrochene Gestein weiterverarbeitet wurde und einer eigenen Bahnlinie zu einer Verladestation in Banteln, über die der Abtransport von Kalkstein und Kalk und die Zulieferung von Kohle lief.

Nach dem frühen Tod von Friedrich Rogge wurde das Kalkwerk, wenn auch mit Unterbrechungen während der beiden Weltkriege, von den Peiner Walzwerken und später von der Ilseder Hütte erfolgreich weitergeführt, bis diese ihr Stahlverarbeitungsverfahren umstellte und als Hauptabnehmer fortan keinen Kalk mehr verwendete. 1961 kam schließlich das Ende des Marienhagener Kalkbetriebes.

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte und Entwicklung des Marienhagener Kalkwerks findet man in der Chronik Marienhagens .

Spuren von Rogges Kalkwerk sind jedoch noch bis heute über den Ort verteilt zu finden und die vier stillgelegten Steinbrüche Marienhagens werden, zum Teil renaturiert, noch vielen nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.