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Berühmte Persönlichkeiten

Jacobus Lampadius / Jacob Lampe (1593-1649)

Deutscher Jurist und braunschweig-lüneburgischer Staatsmann, Gutsgründer in Heinsen.

Jacob Lampe wurde als Bauernsohn in Heinsen geboren. Seine Eltern, Peter und Margarete Lampe, erkannten sehr früh die Begabungen ihres Sohnes und ließen ihn Schulen in Hildesheim und Hameln sowie das Gymnasium in Herford besuchen. Ab 1611 studierte er in Helmstedt Jura, Geschichte und Philosophie.

Mit 22 Jahren trat er als Hofmeister und Präzeptor (Gelehrter/Lehrer) in den Dienst des Herzogs Rudolf (1602-1616) von Braunschweig-Lüneburg. Nach Rudolfs frühem Tod setzte Lampe seine Studien in Marburg, Gießen und Heidelberg fort, wo er 1619 mit seiner Dissertation über den römisch-deutschen Staat promoviert wurde. In dieser Arbeit forderte er die unbedingte Trennung von Kirche und Staat, sprach sich für eine starke Staatsmacht aus und lehnte jegliche Herrschaftsansprüche und Einmischungen der Kirche durch den Papst ab.

1621 folgte er dem Ruf als Professor für Staatsrechtslehre an die Universität Helmstedt. Hier änderte er seinen Geburtsnamen und nannte sich von nun an Jacobus Lampadius. 1625 heiratete er eine Tochter des Kammerrates Warnecke, Catharina Warnecke. Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor, von denen sechs den Vater überlebten.

Mit 28 Jahren wurde Lampadius als Hofrat von Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634 – Rudolfs Bruder) nach Wolfenbüttel berufen. Als solcher nahm er 1627 auf dem Kurfürstentag von Mühlhausen und 1631 am Konvent der Evangelischen in Leipzig, später an den Bündnisverhandlungen mit Gustav Adolf in Halle und Mainz sowie am Konvent der evangelischen Stände in Frankfurt am Main teil.

Nach dem Tod Friedrich Ulrichs trat er in den Dienst des Herzogs von Calenberg, der ihn zum Vizekanzler ernannte und das von Lampadius gegründete Gut in Heinsen zum Rittergut erhob. Ab 1644 vertrat er auf dem Friedenskongress des 30-jährigen Krieges in Osnabrück und Münster die Interessen des Fürstentums Calenberg. Hier war er einer der Wortführer der protestantischen Stände sowohl gegenüber Johan Adler Salvius (Schweden) als auch Trauttmannsdorff (Kaiser).

Wenige Monate nach dem Friedensschluss verstarb Jacobus Lampadius im März 1649 in Osnabrück. Er wurde in der Schlosskirche von Hannover beigesetzt. Die Grabrede hielt sein Jugendfreund, der Generalsuperintendent Dr. Justus Gesenius, der aus Esbeck, dem Kirchdorf Heinsens stammte. Das Gut in Heinsen erbte Lampadius‘ Tochter Anna Margarethe, die 1644 den Kanzler Chrysostomus Cöler heiratete.