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Monumente

Ehrenmal

Zu finden: Auf einem Wiesendreieck unterhalb des Külf, einem Höhenzug des Leineberglands. Der Külf erstreckt sich auf etwa 9 km Länge im Dreieck der Ortschaften Gronau, Alfeld und Duingen. Deinsen liegt auf der Westseite des Külf.

Das Ehrenmal erreicht man von Deinsen aus über die Straße „Am Rosentor“, der Straße bergauf Ri. Wald folgend. Das Ehrenmal ist bereits vom Ort aus und über die gesamte Wegstrecke zu sehen.

Das Ehrenmal oberhalb von Deinsen entstand zur Zeit des Nationalsozialistmus im Jahre 1937. Bereits 1920 hatte es Bestrebungen gegeben, ein Ehrenmal für die Deinser Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu errichten, man war sich zu dieser Zeit jedoch nicht über einen geeigneten Standort einig geworden. Einen schon 1920 durch den Dorflehrer Karl Kaye aus Deinsen erstellten Entwurf griff  der nationalsozialistische Ortsbürgermeister 1936 wieder auf. Gegen den Widerstand einiger Gemeindemitglieder wurde der Bau an seiner heutigen Stelle beschlossen, mit finanzieller und tatkräftiger Unterstützung vieler Deinser Dorfbewohner errichtet und im Sommer 1937 eingeweiht.

Laut Leine-Deister Zeitung vom 19.7.1937 schilderte Lehrer Kaye kurz, „wie ihn bei dem Auftrag, einen Entwurf für die Weihestätte vorzulegen, der Grundsatz geleitet habe, daß hier kein Fremdkörper inmitten der landschaftlichen Schönheit entstehen dürfe, sondern daß das Werk, aus der Heimat geboren, in die Heimat hineinwachsen müßte. Stufenförmig wie die Külfberge erhebe sich das Ehrenmal, der Opferstein mit der Opferschale solle stets an das Blut unserer Gefallenen erinnern und zur Opferfreudigkeit als den Ausdruck wahrer Kulturgröße mahnen, und die Mauer ringsum solle Burgfrieden gewähren, also ein Platz friedlichen Gedenkens sein.“

1957 beschloss die Gemeinde, das Ehrenmal um zwei Seitenteile zu erweitern, um auf diesen auch die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges aufzuführen.

Heutigen Besuchern erscheinen Ausmaße und Standort des Ehrenmals befremdlich, die Deinser haben sich jedoch dafür entschieden, sich ihrer politischen Vergangenheit zu stellen und sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen. Daher ist das Ehrenmal unterhalb des Külf unverändert geblieben und wird im Erinnern an die Kriegsopfer und als Mahnmal gegen Unterdrückung und Unfreiheit gepflegt.

Einheimischen und Besuchern bietet sich noch immer ein wunderschöner Blick über den Ort und die Umgebung bis zum Thüster und Duinger Berg.

Fotos vom Ehrenmal im Verlaufe der Ortsgeschichte wurden auf der Website des Ortes zusammengestellt. Eine ausführliche Dokumentation über das Deinser Ehrenmal finden man hier.