Spuren von historischen Produktionsstätten
Königshof & Hof Spengler
Zu finden: Knickweg 3
Wer einen Spaziergang durch Königsdahlum unternimmt, stößt am Kirchtorweg auf das älteste Gebäude des Dorfes, das zudem auf dem Gelände des Wirtschaftshofes der Kaiserpfalz steht. Dieses erstreckte sich auf den Bereich zwischen Kirchtorweg und Knickweg. Während die Pfalz rechts der Nette oberhalb der Mühle lag, befand sich der dazugehörende befestigte Wirtschaftshof, in einer Urkunde Heinrichs II. curtis Dahlum genannt, hochwasserfrei auf der anderen Flussseite. Den etwa 200 Meter breiten Streifen der Netteniederung, die beide Bereiche voneinander trennte, waren durch Wege aus Bohlenlagern befestigt. Diese wurden bei Erdarbeiten an der nach Bockenem führenden Straße in den Jahren 1978/79 entdeckt.
Heute steht auf dem Areal des Wirtschaftshofes ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, das nicht nur das älteste des Dorfes ist, sondern zu den ältesten Bauernhäusern des Landkreises zählt. Hof und Stallungen wurde im Jahre 1612 von Amtmann Sturz erbaut und bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts als landwirtschaftliche Gebäude genutzt. Die heutige Besitzerin Katharina Spengler betreibt keine Landwirtschaft und nutzt das alte Fachwerkhaus als Wohnhaus. In Königsdahlum ist der Hof daher nun unter dem Namen Hof Spengler bekannt.
Alte Mühle
Zu finden: An der Kaiserpfalz 15
Die Königsdahlumer Mühle liegt in einer Reihe mit anderen Mühlen entlang der Nette. Die Königsdahlumer Mühle wird zu den Mühlen gehört haben, die Otto III. in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1001 nennt. Urkundlich sicher erwähnt wird sie aber erst in einer Urkunde aus dem Jahre 1623. In einer weiteren Urkunde sichert Bischof Jobst Edmund zu Hildesheim dem Mühlenbesitzer Bernhard Albert Freußberg 1693 das Mühlenrecht zu und geht damit auf eine mehrfach geäußerte Bitte der Dahlumer Bevölkerung ein. So heißt es in dieser Urkunde, die Dahlumer hätten sich mehrmals beklaget, daß ihnen diese Amtsmühle (gemeint ist die Mühle in Bilderlahe) zu weit entfernt liege und daß bei nassem Wetter und faulen Wegen es sehr beschwerlich sei, ihre Früchte dorthin zu bringen.…Wie die Akten unserer Hofkammer und die Amtsregistratur sowie die Mauertrümmer bei Dahlum ausweisen, sind daselbst früher schon Mühlen gewesen. Es könnte nun zur Bequemlichkeit der Dahlumer Einwohner und damit die Dienste und die eigenen Angelegenheiten keine Hinderung erleiden, an dem Ort, wo die alten Mühlen gelegen oder wo sich am besten der Ort dazu eignet…eine neue Mühle angelegt werden mit dem Recht des Mahlens und des öffentlichen Holzschnitts oder zu welchen Zwecken sonst Wassermühlen angelegt werden.
Im Jahre 2011 erwarb das Ehepaar Knittel die im Laufe der Zeit dem Verfall preisgegebene Mühle und renovierte sie in den Folgejahren von Grund auf. Das denkmalgeschützte Mühlengebäude nutzt die Familie heute als Wohnhaus. Reste der maroden Scheune und des Sägewerks wurden abgerissen und durch die Installation einer Turbine wird Strom erzeugt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Das Außengelände und die Toreinfahrt gestalteten die Besitzer ebenfalls neu. So ist die Königsdahlumer Mühle wieder zu einem Schmuckstück des Ortes geworden.
Kalischacht Hermann II
Zu finden: zwei Kilometer vor Wohlenhausen
Wegbeschreibung: Königsdahlum über die K 331 (Negenbornstraße) in Richtung Süden verlassen und dieser hinter dem Ort links abbiegend Richtung Rhüden weiter folgen. Nach der Querung des Eulenbaches in den zweiten Abzweig nach rechts abbiegen. Das Gelände Hermann II liegt auf der rechten Straßenseite.
Das Gelände der ehemaligen Kalischachtanlage Hermann II liegt noch auf Königsdahlumer Gebiet, jedoch dem südlich gelegenen Wohlenhausen deutlich näher.
Nach Probebohrungen im Jahre 1896 am südlichen Hang des Rothenberges und weiteren Bohrungen im Norden Königdahlums galangte man zu der Ansicht, dass sich in mehrern hundert Metern Tiefe ein Salzlager mit gutem bis durchschnittlichem Salzgehalt befand. Doch schon kurze Zeit nach Beginn der Förderung zeigte sich, dass sich diese Einschätzung als nicht richtig erwies. Dennoch wurde mit dem Schachtbau und am 26.Februar 1909 dem Kaliabbau begonnen. Gustav Philipps, der Verfasser zahlreicher Aufsätze und heimatkundlicher Schriften zu seinem Heimatort Königsdahlum bewertet das Unternehmen Hermann II als ein von Anfang an totgeborenes Kind und die Arbeit der Verantwortlichen als ein enormes Missmanagement. Was die Vorstände zur unbedingten Erhaltung des Werkes veranlasst hat, ist heute leider nicht mehr nachzuvollziehen. Bereits 1925 wurden Hermann II und das bei Wohlenhausen errichtete Fabrikgebäude stillgelegt. Die oberirdische Anlage wurden 1936 abgerissen, bis heute sind nur das Wasserwerkgebäude, das große Verwaltungsgebäude, das Wohnhaus des früheren Direktors und einige Arbeiterhäuser erhalten geblieben.