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Orient in Rheinhessen & Nibelungenfestspiele

14.07.2025 bis 17.07.2025
09:00 Uhr bis 20:00 Uhr
1.120,00 €
EZ-Zuschlag: 90,- €, Nichtmitglieder-Zuschlag: 40,- €
Judenstr. 3-4
31134 Hildesheim
Telefon: 05121-34271
info@kulturring-live.de
www.kulturring-live.de

Weitere Informationen zur Veranstaltung:

Der Orient in Rheinhessen und die Nibelungenfestspiele in Worms
4-tägige Genussreise vom 14.07. - 17.07.2025
Reiseleitung: Bernhard Römer

Rheinhessen ist seit der Römerzeit eine Kulturland- schaft am Rhein. Von Karl dem Großen über Barbarossa bis zu Maximilian fanden hier bedeutende Reichstage statt. Die Dome in Mainz und Worms, Hildegard von Bingen, das Nibelungenlied und Gutenbergs Druckerpresse stehen stellvertretend für die historische Bedeutung von Deutschlands größtem Weinanbaugebiet. Begeben Sie sich mit dem Kulturring dorthin, wo die Sonne so viel scheint, wie sonst fast nirgendwo im Land. Hier wachsen Reben, soweit das Auge reicht. Die Luft riecht nach mildem Süden, nach fruchtbarer Erde und stillen Sensationen. Kultur ist allgegenwärtig, das Essen schmeckt nach Heimat und Herzlichkeit, und es macht Lust auf Genuss. Der Eintritt ist frei, die Menschen sind offen, und ein gutes Glas Wein ist fast immer in Reichweite. Man kommt als Gast und geht als Freund willkommen in Rheinhessen!

1. Tag: Montag, 14.07.2025 Busanfahrt über Kassel, Frankfurt und Mainz nach Kirchheimbolanden. Die so genannte Kleine Residenz beeindruckt mit mittelalterlichen Mauern, historischen Türmen und reizvollen Baudenkmälern. Das Städtchen hat heute knapp 8.000 Einwohner und liegt direkt an der ehemaligen Kaiserstraße Na- poleons. Unter den Grafen von Sponheim hat es sich die mittelalterlichen Befestigungen und unter den Fürsten von Nassau-Weilburg eine liebenswürdige barocke Ausprägung zugelegt. Nach der Mittagspause entdecken Sie das mittelalterliche Kirchheimbolanden, Sie erkunden das barocke Schloss, schlendern durch den Park und erfah- ren so viel Interessantes über die spannende Geschichte der Stadt. Kennen Sie den berühmtesten Besucher von Kirch- heimbolanden? Die Stumm-Orgel der Paulskirche verdankt ihre Berühmtheit neben dem wunderschönen Prospekt der Tatsache, dass Wolfgang Amadeus Mozart sie im Jahre 1778 gespielt hat. Ein halbstündiges Orgelkonzert mit Bezirkskantorin Ulrike Heubeck beschließt Ihren Aufenthalt musikalisch.

Nur wenige Kilometer entfernt liegen die beiden Weingüter BoudierKoeller in Stetten und Bernhard- Räder in Flomborn. Sie sind unser Zuhause für die nächsten vier Tage. Das Gebäudeensemble aus neun Jahrhunderten in Stetten geht auf die mittelalterliche Gründung eines französischen Herrenhofes zurück. Die imponierende Anlage wurde von Dr. Robert Boudier und Elmar Koeller sorgfältig renoviert, wiederhergestellt und macht heute das Weingut BoudierKoeller aus. Sie ist historisch von großem Wert und denkmalge- schützt. Auch das Weingut Bernhard-Räder in Flomborn hat mittelalterliche Wurzeln und verfügt über Scheunen, die auf alten Burgmauern errichtet wurden. Das alt- eingesessene Gutshaus wurde 1907 stilvoll mit Stuckdecken und Vertäfelungen umgebaut. Hier er- wartet Sie am Abend eine zünftige rheinhessische Vesper. Sie bietet die gute Grundlage für eine Weinprobe, die im Kreuzgewölbekeller angeboten wird. Vielleicht möchten Sie Ihren Dämmerschoppen aber auch auf dem Sitzplatz unter dem über 100-jährigen Kastanienbaum im großen Innenhof einnehmen? Gerne! Rücktransfer für die im Weingut Boudier-Koeller untergebrachten Reisegäste.

2. Tag: Dienstag, 15.07.2025 Unsere Fahrt führt zunächst in das Städtchen Westhofen. Die prachtvolle Kirche liegt mitten auf dem Markt und verfügt über eine Orgel von Johann Nikolaus Stumm, dem Sohn von Johann Michael Stumm, der eine der berühmtesten Orgelbauerdynastien in Deutschland begründete. Das historische Instrument ist mittlerweile 277 Jahre alt, wurde im letzten Jahr grundlegend restauriert und gilt als klangliches und kulturelles Kleinod in Rheinhessen. Der von feinem Schnitzwerk umgebene barocke Prospekt prägt den Innenraum der ebenfalls frisch renovierten Kirche. Den Klang der Orgel vernehmen Sie unter den Händen Ihres Reiseleiters.

Nach einem Rundgang um die Westhofener Kirche beginnen Sie in Dittelsheim-Heßloch eine orientalische Reise. Die Heidenturmkirchen sind der Name verrät es schon wegen ihrer einzigartigen, orientalisch anmutenden Turmformen und -bekrönungen berühmt. Warum sie so speziell aussehen und wann sie entstanden sind, erfahren Sie von Dr. Hans-Jürgen Kotzur aus ganz berufenem Munde. Der heute 78-jährige war bis 2011 Domkonservator und Direktor des Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Er hat über die vier rheinhessischen Heiden- turmkirchen geforscht und publiziert. Vorweg: es gibt zwei geheimnisumwobene und eine eher nüchterne Theorie: Die Türme aller vier Kirchen sind in der Zeit nach dem Ersten Kreuzzug entstanden, zu dem Papst Urban II. im Jahr 1095 aufrief und der 1099 mit der Einnahme Jerusalems endete. Es ist also möglich, dass die bauhistorischen Schmuckstücke Siegesbotschaften heimgekehrter Kreuzfahrer sind, die sie zum Andenken an die Befreiung des Heiligen Landes errichtet haben inspiriert von der dortigen, für sie heidnischen Architektur. Die zweite Theorie geht sogar noch weiter. Als Gedenken an ihre Wallfahrt zum Grab Jesu haben die Kreuzritter die Türme als Replik der heiligen Grabes- kirche erbaut, die heute in ihrer damaligen Form nicht mehr existiert. Sollte das stimmen, wäre eine Vorstellung der einstigen Architektur der Grabeskirche in den rheinhessischen Nachbauten erhalten. Eine dritte Theorie könnte alle Schwärmer ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Jüngste Bauforschungen deuten an, dass es sich bei den Türmen nur um eine sehr alte Wormser Bautradition handeln könnte. Da die Kirchtürme im Volksmund aber seit geraumer Zeit Heidentürme oder Sarazenentürme heißen und ihnen ihr orientalisches. Aussehen nicht abzusprechen ist, ist man sich auch dabei nicht sicher. Welche Theorie auch immer stimmen mag, geheimnisvoll ist ein Besuch der vier besonderen Stätten allemal!

Peggy Stöckbauer und ihr Team freuen sich, Sie zur Mittagspause auf der höchsten Erhebung im Rhein- hessischen Hügelland, dem Kloppberg, begrüßen zu dürfen. Weit schweift Ihr Blick über die Weinberge. Stöckbauers Weinkastell ist ein Paradies zum Wohl- fühlen mit exzellenter Küche und sagenhafter Aussicht! Ihre Reise durch den Orient setzen Sie in Guntersblum fort. Steht man auf dem schönen Vorplatz der Kirche und blickt nach oben, sieht es fast so aus, als würde auf jedem der Türme noch einmal eine kleine Miniaturkirche stehen! Im Rahmen einer großen Renovierung in den Jahren 2003 und 2004 hat man den Balken des älteren Nordturms Proben entnommen. Deren Untersuchung ergab, dass der verarbeitete Baum im Frühsommer 1101 gefällt wurde, also genau in der Zeit nach dem Ersten Kreuzzug!

Als nächstes steuern wir die Evangelische Kirche St. Bonifatius in Alsheim an. Sie ist die kleinste der vier und liegt etwas versteckt in einem wunderschönen alten Friedhofspark. Man öffnet das schmiedeei- serne Tor und betritt eine andere Welt irgendwie ruhiger, besinnlicher und verwunschener. Der alte Baumbestand des Friedhofs spendet an einem heißen Tag kühlen Schatten. Man sieht Grabsteine, die bis ins 19. Jahrhundert zurückdatieren. Anders als in Guntersblum besitzt die Alsheimer Kirche nur einen Heidenturm. Auch er weist die charakteristische Form des sogenannten Kreuzfahrerhelms auf, unterscheidet sich in anderen Merkmalen aber doch deutlich von den Guntersblumer Türmen. Jede Heidenturmkirche ist eben einzigartig!

Unser heutiger gemeinsamer Abend findet bei Bou- dierKoeller statt und soll zu einem Fest für die Ohren und den Gaumen werden! Ihnen wird zunächst ein Aperitif und ein kleiner Gruß aus der Küche gereicht. Danach stimmen die Vögel mit ihrem Gezwitscher in das Musizieren der beiden von uns für eine Som- merserenade engagierten Instrumentalisten ein. Mediterran und weltläufig gibt sich die Küche um Dominik Steinbrecher, den Chef de cuisine. Seine sai- sonal ausgerichtete Küche bietet aromenreiche Kreationen mit internationaler Interpretation. Res- taurantchef Henry Saas begleitet mit seinem Team unser Dinner. Man sagt, er sei ein Meister seines Fachs, geliebt und begehrt von allen Gästen. Rücktransfer für die im Weingut Bernhard-Räder un- tergebrachten Reisegäste.

3. Tag: Mittwoch, 16.07.2025 Wer in Rheinhessen wohnt, sollte auch einmal das Terrain erkundet haben. Deshalb unternehmen wir zusammen mit Elmar Koeller eine geführte Wanderung durch die Weinberge und erfahren inmitten der Reben allerlei Wissenswertes über die Weinkultur, den -anbau, die Rebsorten, die Lese und den Ausbau im Weinkeller. Ein kleiner Imbiss legt die Grundlage für den Genuss der edlen Tropfen. Den Nachmittag verbringen Sie mit Relaxen und Faulenzen auf Ihrem Weingut, denn gegen Abend fahren wir nach Worms und tauchen tief in die Welt der Nibelungen ein.

Zunächst werden wir aber noch einmal einen Blick auf die orientalisch anmutenden Doppeltürme der St.-Paulus-Kirche werfen, die bis letztes Jahr noch dem Wormser Dominikanerkonvent als Klosterkirche diente. Vor dem Westwerk der Kirche stehend trauen Sie womöglich Ihren Augen nicht. Sind das etwa die Bernward-Türen des Hildesheimer Doms? In Deutschlands wohl schönstem Theaterfoyer, dem Heylshofpark, erwarten uns feinste Genüsse. Wir gönnen uns vor dem Beginn der Vorstellung ein Dinner im Park, denn der Heylshofpark ist mit seinem malerischen Ambiente eine der Attraktionen der Nibelungen-Festspiele. Schon bei der Reiseanmeldung wählen Sie zwischen zwei verschiedenen Menüoptionen.

Ihr Opernglas können Sie getrost zuhause lassen, denn wir haben für Sie Plätze in der ersten Kategorie und damit in den vorderen Reihen gebucht! See aus Asche Das Lied der Nibelungen heißt das Stück, das Roland Schimmelpfennig, der zurzeit meistgespielte deutschsprachige Dramatiker, für die diesjährigen Nibelungenfestspiele schrieb. Seine Stücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in über 40 Sprachen übersetzt und nachgespielt. Inszeniert wurde die Uraufführung von Mina Saleh-pour, die als Regisseurin nicht nur am Wiener Burgtheater, dem Schauspiel Köln oder den Drama- ten in Stockholm arbeitet, sondern regelmäßig auch in Norwegen an den Theatern in Trondheim und Oslo inszeniert. See aus Asche Das Lied der Nibelungen erzählt die ganze Geschichte: Von Siegfried, der auszieht, die Welt zu erobern, dabei den Drachen tötet, Schatz und Tarnkappe erbeutet und schließlich am Burgun- derhof landet. Von Hagen von Tronje, der den Drachentöter sofort als gefährlichen Konkurrenten identifiziert, nur um ihn dann geschickt als Spielfigur in seinen Machtspielen zu instrumentalisieren. Und von Kriemhild und Brunhild, den beiden ungleichen Frauen, deren Schicksal so eng miteinander und mit dem des Helden Siegfried verknüpft ist. Es entsteht eine dichte, fast rauschhafte Reise durch das Lied der Nibelungen eine Verbindung des alten Mythos mit der Kraft eines großen Fantasystoffes und der Gegenwärtigkeit unserer modernen Welt. Rückfahrt zu den Weingütern.

4. Tag: Donnerstag, 17.07.2025 Der Abend war lang, die Nacht war kurz. Lassen Sie sich Zeit, genießen Sie ein spätes Frühstück, bevor wir uns nach dem Check-out am späten Vormittag auf die Spuren des jüdischen und christlichen Worms begeben. Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sind seit Juli 2021 UNESCO-Welterbe! Sie umfassen einzigartige, vorbildgebende Gemeindezentren, Monumente und Friedhöfe. Es sind herausragende, besonders frühe und in einzigartiger Dichte und Vollständigkeit erhaltene Zeugnisse einer lebendigen jüdischen Tradition in dieser Region und darüber hinaus.

Die SchUM-Stätten erzählen vom Verbund der SchUM-Gemeinden im Mittelalter. In ihnen zeigen sich die bauliche Innovationskraft und die herausragende Gelehrsamkeit. Hier gab es Schnittpunkte und auch Austausch mit der nichtjüdischen Umgebungskultur. Hier spiegeln sich die hellsten und dunkelsten Zeiten jüdischer Geschichte. Hier stand die Wiege des aschkenasischen Judentums und hier reichen die jahrhundertealten Wurzeln in eine jüdische Gegenwart und Zukunft hinein. Petra Gerster, Journalistin und bis Mai 2021 ZDF-Redakteurin, schreibt: »Als Wormserin bin ich nicht nur im Schatten des tausend Jahre alten Doms aufgewachsen, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum ebenso alten jüdischen Friedhof Heiliger Sand. Seine windschiefen uralten Grabsteine - manche mit kleinen Steinchen belegt - waren mir schon als Kind vertraut und erfüllten mich mit Ehrfurcht und Stolz, vor allem wenn ich hörte, dass dies der älteste erhalten jüdische Friedhof Europas ist. Zusammen mit Mainz und Speyer bildete Worms das Zentrum des jüdischen Lebens in alter Zeit, als es entlang des Rheins eine blühende jüdische Kultur gab. Doch während heute jeder die Bedeutung der romanischen Dome von Speyer, Worms und Mainz kennt, wissen nicht viele, wie sehr diese drei Städte auch durch ihre jüdische Bevölkerung geprägt wurden. Davon zeugen neben den Friedhöfen auch Synagogen und Ritualbäder, Frauenschulen und Raschi-Lehrhaus. Es war höchste Zeit, dass SchUM als Wiege des aschkenasischen Judentums am Rhein bekannt und als Welterbe gewürdigt wird.«

Der Dom St. Peter bildet die Krone der Stadt und gehört gemeinsam mit den Domen in Mainz und Speyer zu den großartigsten Schöpfungen romanischer Kirchenbaukunst. Er ist Grablege für die Vorfahren und Angehörigen des salischen Königshauses, die bis ins 11. Jahrhunderts in Worms eine Burg hatten. Zahlreiche Kaiserbesuche und große Ereignisse, teils mit politisch gravierenden Folgen, fanden im Mittelalter im Dom und in seiner nächsten Umgebung statt. Die Ursprünge des Wormser Domes reichen in die frühchristliche Epoche spätrömischer Zeit zurück. Schau mal R(h)ein Diese Restaurantwerbung nehmen wir wörtlich und fahren für das Mittagessen zum Alten Ruderhaus. Ob wettergeschützt im schönen Wintergarten oder auf der Terrasse direkt am Wasser Sie haben einen unvergleichlichen Blick auf Deutschlands größten Fluss mit seinem regen Schiffsverkehr. Von Familie John und ihrem Team mit regionalen Speisen und Getränken an Leib und Seele gestärkt treten Sie die Heimreise aus dem rheinhessischen Orient und der Sagenwelt der Nibelungen an. Ankunft in Hildesheim gegen 20 Uhr. Änderungen vorbehalten.

UNSERE LEISTUNGEN:

  • Fahrt im Komfort-Reisebus (44 Sitze)
  • 3 Ü/F in den Weingütern BoudierMoeller (Stetten) oder Bernhard-Räder (Flomborn)
  • Abendessen und Weinprobe am Anreisetag
  • Sommerserenade im Weingut BoudierMoeller
  • 4-Gang-Dinner mit Getränkebegleitung
  • 2 Orgelkonzerte auf den Stumm-Orgeln in Kirchenheimbolanden und Westhofen
  • Geführte Besichtigungen der Heidenturm-kirchen
  • Geführte Wanderung durch die Weinberge mit Mittagsimbiss
  • Dinner im Park
  • Festival-Ticket Nibelungenfestspiele (1. PK)
  • Stadtrundgang Christliches und jüdisches Worms
  • Alle Führungen und Eintritte
  • Kopfhörer-System bei Führungen
  • Veranstalter-Versicherung
  • Trinkgelder

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