Der berühmteste Hildesheimer ist eine Pflanze: Niemand sonst aus der Domstadt hat solchen Weltruhm wie der 1000-jährige Rosenstock erlangt. Ein anderer Promi ist die Zuckerrübe, die von ihren Fans als höchste Erhebung der Börde gepriesen wird. Leider sind Rosenstock und Rübenberge bisher nie zueinander gekommen, doch das wird sich ändern: Rosen & Rüben – Kulturzeit im Hildesheimer Land ist der Titel eines ambitionierten Großprojekts im Sommer 2009, gestartet vom Netzwerk Kultur & Heimat. Angelehnt an die Gartenregion Hannover präsentieren sich die Landschaft, ihre Gärten und historischen Anlagen mit ihrer reichhaltigen Kultur.
Und vor allem: Mit ihren Menschen. Sie kommen aus den Bereichen Kultur, Naturschutz, Kirche, Heimatpflege und Landwirtschaft. Aber da sind nicht nur die Rosen- und Rübenprofis. Sondern ebenso die Schrebergärtner, die Liebhaber privater Gärten und natürlich die Gourmets.
Rund 200 Institutionen, Vereine, Gruppen, Künstler und ungezählte Bewohner der Region steuern ihre Ideen und ihre Kreativität zu Rosen & Rüben bei. Genauso vielfältig wie die Initiatoren sind auch die Projekte: Unter der Autobahnbrücke bei Grasdorf kann man im Freilichtkino Filme sehen, ein Kunstcamp entsteht in Derneburg, die Domäne Marienburg lädt zur Zwiebelbörse und der längste Musikzug der Welt wird erklingen. Außerdem: Theatrale Lebensgeschichten, Kunstinstallationen in Bäumen, Konzerte, Ausstellungen, Workshops, Kurse für die Küche. "Was kann man eigentlich alles mit Rosen kochen?" Die Antwort gabs im Sommer 2009.
Zum Teil bündeln sich die Aktivitäten in besonderen Programmpunkten. Das Innerste Leuchten bespielt die Orte und Landschaften am unscheinbaren Fluss Innerste, der durch das Herbst-Hochwasser 2007 bundesweit Aufsehen erregt hat. Damals packten unzählige Menschen an, um die Wassermassen zu bändigen – nun kommen sie zusammen, um den Fluss zu illuminieren. "Diesmal wird die Innerste bis zum Mond zu sehen sein", kündigen die Veranstalter an. Kulinarische bis künstlerische Feste bilden den Rahmen.
Das dunkle Kleid der Nacht nutzen auch die Hildesheimer Wallungen, um Dinge zum Vorschein zu bringen, die dem Auge bei Tageslicht verborgen sind. Auf den mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt erwarten die Nachtschwärmer künstlerische Darbietungen und überraschende Erlebnisse. Die anliegenden Kirchen sind die ganze Nacht hindurch geöffnet und bieten Konzerte, Lesungen, Theater.´
Kurz: Die Region putzt sich heraus. Aber sie sortiert sich auch, sichtet Potenziale und Kapazitäten. Rosen & Rüben kann durch seine Themenvielfalt, den großen Kreis der Beteiligten und nicht zuletzt durch seine ungewöhnliche Dimension als Pilotprojekt für die Zukunft der Region gelten.
Deshalb haben Landkreis und Stadt Hildesheim ihre gemeinsame aktive Unterstützung zugesagt. Die Kulturbüros von Stadt und Landkreis, die Hildesheimer Marketing GmbH, Naturschutzbehörden und andere Verwaltungsbereiche sind Kooperationspartner, ebenso der Schwesterverein des Netzwerks, die Interessengemeinschaft Kultur Hildesheim, kurz IQ.
Alle Fäden laufen beim 2002 gegründeten Netzwerk Kultur & Heimat zusammen, einem Verbund regionaler Kulturinitiativen, Vereine und Künstlergruppen. Die Grundidee ist es, die Bevölkerung der Region an kulturellen Prozessen teilhaben zu lassen und die Kulturschaffenden in mittelfristige Planungen einzubinden. Bei allen Projekten stehen der regionale Entwicklungsgedanke und die nachhaltige Wirkung im Vordergrund.
Nun ist die 60-seitige Dokumentation erschienen. Sie versteht sich als ein Dankeschön für den immensen Einsatz sehr vieler Ehrenamtlicher, ohne die eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht realisierbar gewesen wäre.
Erhältlich für 4 € in der Tourist-Info der Stadt Hildesheim, der Kulturfabrik Löseke und im Kulturbüro des Landkreises Hildesheim.
Weitere Informationen
- weitere Informationen erhalten auch zu den einzelnen Veranstaltungen bekommen Sie unter: www.rosenundrueben.de
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