Aufbruch / Dietlind Petzold / 1999
Radweg zur Kunst
Skulpturenweg Kloster Lamspringe - Kloster Brunshausen
Allgemeine Informationen
Der programmatische Titel Aufbruch benennt die Bewegungen der Skulptur treffend, denn er kann als ein Prozess verstanden werden, bei dem etwas aufbricht, oder auch als ein Start, ein Beginn oder eine Veränderung. Im Hinblick auf das Entstehungsjahr der Skulptur, 1999, ist es naheliegend, darin die sich zum zehnten Male jährende Wende 1989/89 erinnert zu sehen. Unweit des Standortes der Skulptur verlief die Mauer zwischen der DDR und der BRD, die nicht nur eine innerdeutsche Trennung, sondern zugleich eine polarisierte Weltordnung markierte.
Aufbruch als eine Erinnerungsskulptur an die sanfte Revolution 1989/90 und deren Aufbruch in eine andere Zeit. Darüber hinaus kann Aufbruch auch als eine Zukunftsskulptur verstanden werden, die den Aufbruch in ein neues Jahrhundert und Jahrtausend thematisiert. Das Faktum der Jahrtausendwende begleitet Petzold zu dieser Zeit als ein Thema. Ende des 20. Jahrhunderts arbeitete die in Heckenbeck bei Gandersheim und in Suvereto bei Livorno lebende Künstlerin auch an dem Zyklus Über die Schwelle (l sentieri dell'anima, 1998-2000). Petzold versuchte dabei eine psychologisch-seelische Bestandaufnahme der Menschen zur Millenniumsschwelle zu ergründen und mittels der Bildhauerei darzustellen. Aufbruch gehört nicht zu diesem Zyklus, jedoch bricht sich darin die Thematik dieses Zeitalters und die Öffnung in ein anderes.
(Text: Myriam Naumann, © Kulturbüro Landkreis Hildesheim)