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Sagen und Geschichten

Die Legende vom Schwarzen Huhn

Von alters her stammt die Legende vom gelben Fluss – der Innerste – die im Würgegriff der gift'gen Pochersande gequälte Schreie ausstößt.

Wenn das Wasser, die Innerste, geschrieen hat, so will sie ihren Willen haben, und wehe! wenn sie den nicht kriegt. Ein lebendiges Landtier fordert sie für ihren gierigen Hunger, und am liebsten ist ihr ein schwarzes Huhn; weshalb, das weiß man nicht. Bekommt sie ihren Willen nicht in Zeit von vierundzwanzig Stunden, wird ihr das Huhn nicht mit gebundenen Füßen und Flügeln in den Rachen geworfen, so hilft sie sich selber. Sie versteht es, sich selber zu helfen, und holt sich einen Menschen - ohne Gnade und Gegenwehr einen Menschen! -, und zwar noch in dem nämlichen Jahre. Manchmal wartet sie heimtückisch boshaft bis in die letzte Stunde; aber sie erhascht ihr Opfer, und sollte es auch erst in den letzten Minuten des letzten Dezembertages geschehen.
Aus: Wilhelm Raabe; Die Innerste

Die Grasdorfer Braugruppe Schwarzes Huhn braut ein obergäriges dunkles Bier mit eben diesem Namen. Jedes Jahr bekommt die Innerste eins dieser Biere zur Besänftigung geopfert - womit sie ihr schwarzes Huhn letztendlich doch noch bekommt.