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Die alte Klein Förster Dorfschmiede und der starke Doktor

Noch bis 1974 gab es an der Hauptstraße 11 A in Klein Förste eine alte Dorfschmiede, in der Friedrich Kappe und sein Sohn Theo Kappe nicht nur Pferde beschlugen, sondern auch vielfältige Arbeiten an Landmaschinen oder sonstige Metallbearbeitungen vornahmen.

Wenn z. B. die Schulkinder morgens auf ihrem Weg zur Schule an der Schmiede vorbeikamen, konnten sie schon von Weitem den intensiven Geruch von verbranntem Horn schnuppern, verursacht durch das Anpassen der glühenden Hufeisen.

Bereits 1832 war Franz Kappe (Theo Kappes Ur-Urgroßvater) von Emmerke nach Klein Förste gezogen und hatte hier 1856 eine Schmiede gegründet, die dann später auch als Feuermeldestelle fungierte; noch Theo Kappe alarmierte im Brandfall mit einem Vierklanghorn und per Fahrrad im Dorf die Feuerwehrkameraden zum Ausrücken.

Dieser zuvor erwähnte Franz Kappe soll laut seinem Nachfahren und unten erwähnten Friedel Kappe der Stammvater all der zahlreichen später in Klein Förste wohnenden Familien namens Kappe gewesen sein.

Nicht selten geschah es, dass Besucher der Schmiede spaßeshalber erst einmal auf ihre Körperkraft getestet wurden, indem sie den 211 Kilogramm schweren Amboss (der auf einem Eichenstumpf stand) anheben und durch den Schmiederaum tragen mussten, was natürlich nur die wenigsten schafften.

Bis eines Tages Dr. Jochum aus Hasede vorbeischaute. Ob es sich hierbei um einen Arztbesuch oder einfach nur um einen Klönschnack handelte (damals nahm man sich die Zeit, gelegentlich auch noch mal einen kleinen Plausch abzuhalten), lässt sich heute nicht mehr genau sagen, jedenfalls wurde natürlich auch der Doktor aufgefordert, einmal seine Kräfte unter Beweis zu stellen. Dr. Jochum, der in seiner Jugend begeisterter Fußballer und auch sonst sehr sportlich war, „ließ sich nicht lumpen“ und schaffte es zum Erstaunen von Theo Kappe tatsächlich, den schweren Amboss anzuheben und durch die Schmiede zu tragen. Das hätte man den feinfühligen Arzthänden und sonst vermutlich weniger beanspruchten Muskeln eines Mediziners nicht zugetraut.

Der Amboss steht noch heute in Kappes Garten.

Wenn das die Gebrüder Grimm gewusst hätten, gäbe es heute zusätzlich zu dem bekannten Märchen „Der Schmied und der Teufel“ ein weiteres Märchen mit dem Titel: „Der starke Doktor in der alten Dorfschmiede von Klein Förste“.

Informationsquelle: Friedel Kappe, Hauptstraße 11A

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