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Berühmte Persönlichkeiten

Dr. Georg-Julius-Justus Sauerwein

Sprachforscher, Literat und Dichter

Georg-Julius-Justus Sauerwein ist zwar kein Kind Bantelns, hatte hier aber über einen längeren Zaitraum seinen Hauptwohnsitz.

Er wurde 1831 als Sohn eines Pastors geboren und wuchs ab 1841 in Gronau/Leine auf. Ab 1843 besuchte er das Lyzeum Hannover, machte dort das Abitur und begann anschließend das Studium der Theologie, Philologie und Orientalistik in Göttingen, das er jedoch 1851 abbrach.

Im Laufe seines Lebens lebte Sauerwein mehrere Jahre in England und Wales, später in Norwegen, kehrte aber zwischenzeitlich in seine Heimat zurück.

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Sprachbegabung – er beherrschte über 60 Sprachen und Dialekte – wurde er bekannt als Sprachforscher und Literat, veröffentlichte ein englisch-türkisches Wörterbuch, verfasste Bücher und Gedichte und war an zahlreichen Bibelübersetzungen in unterschiedlichste Sprachen beteiligt.

Ab 1857 war er Privatlehrer der Prinzessin Elisabeth zu Wied, der späteren Königin von Rumänien, die auch als Schriftstellerin unter dem Pseudonym Carmen Sylva bekannt war.

1879 und 1881 kandidierte Sauerwein als Abgeordneter für den Preußischen Landtag und 1898 für den Deutschen Reichstag, war aber auf Grund des damaligen preußischen Drei-Klassen-Wahlrechts nicht erfolgreich. Als bekennender Pazifist wandte er sich engagiert gegen den Imperialismus des Kaiserreiches und veröffentlichte unter anderem deutsch-französische Gedichte anlässlich des Friedenskongresses 1899 in Paris, in denen er zum Frieden mahnte.

Georg Sauerwein verstarb am 16. Dezember 1904 in Oslo, Norwegen und wurde in Gronau (Leine) auf dem Lehder Friedhof neben seinen Eltern begraben.

In Gronau wurde die Realschule nach ihm benannt, im Stadtarchiv Gronau befindet sich das zentrale Sauerwein-Archiv.

Einst werden Leute über das,
was dann von mir geblieben ist,
herfallen und sich den Kopf darüber zerbrechen -
ich sehe aber kaum ein,
warum ich ihnen diese künftige Arbeit erleichtern soll,
nachdem sie von mir im Leben
so wenig haben wissen wollen.

[in einem Brief an seinen Schwager Leo Mayer vom 3. Oktober 1901]