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Spuren von historischen Produktionsstätten

Rittergut

Zu finden: Gronauer Weg 20

Das Rittergut ist hier detailliert beschrieben (bitte nach unten scrollen).

Mühle und Wohnhäuser

Zu finden: Mühlenstraße (Friedrich-Georg Block-Grupe Wasserkraftanlagen Aqua Leyna,
Gronauer Weg 20)

Eine erste Erwähnung einer Bantelner Leine-Mühle findet sich im Jahre 1399. Bereits vor 1806 berichten örtliche Chroniken von einem bruchsteinernen Bau mit Fachwerkgiebel. Der heutige massive Backsteinbau der ehem. Gräfl. von Bennigsen'schen Kornmühle stammt aus dem Jahr 1873, wobei aufgrund der benötigten enormen Wassermenge der Kanal und das Leinestauwehr angelegt wurden. Seit geraumer Zeit wird hier kein Korn mehr gemahlen, sondern durch Wasserkraft Strom erzeugt.

Gesicherte Nachrichten von einer Mühle in Banteln sind erst seit dem Jahr 1359 überliefert. In diesem Jahr gaben die Herren von Banteln ihre Lehnsrechte an den Lehnsherren Siegfried von Homburg zurück. In den folgenden 200 Jahren wechselte die Mühle mehrfach den Lehnsträger. Als Erben der Herren von Banteln stand den Herren zu Dötzum nun zwar das Recht auf deren Grundbesitz und Gerichtsbarkeit zu, nicht jedoch die Lehnsrechte über die Mühle. Diese erhielten sie erst nach dem 14. Jh.

Oberster Lehnsherr war im 16. Jh. zunächst der Fürstbischof von Hildesheim Johann IV., der infolge der Hildesheimer Stiftsfehde große Teile seiner Ländereien und Rechte und damit auch die Mühle von Banteln an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg verlor. Nach dem Tode des letzten Herren von Dötzum ging der größte Teil seiner Güter, zu denen Gut und Mühle in Banteln gehörten, durch einen Erbvertrag an die Familie von Bennigsen. Die Mühle blieb weiter unter der Lehnsherrschaft der Herzöge, die den Lehnsvertrag mit den von Bennigsen im Jahre 1628 aber ausdrücklich bestätigten. Alle seit 1645 bekannten Müller waren Pächter der von Bennigsen’schen Mühle.

Im 17.  Jh. bestand die Mühlenanlage aus einer Öl-, Bock- und Schleifmühle. Da die Mühle auch Kunden aus den Dörfern auf der anderen Seite der Leine bediente, wurde sie zum Teil über Flöße beliefert.

1798 kam es zu einem Neubau der Mühle, zu einem weiteren im Jahre 1874, in dem außerdem eine Brücke über die Leine gebaut und die Flößerei eingestellt wurde.

Nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Grafen Alexander Levin von Bennigsen ging die Mühle in den Besitz der Nachkommen der Linie von Bennigsen-Andrzeykowicz, die Grafen Paul und Josef von Bennigsen in Russland über.

Unter dem Müllermeister Carl Heinrich Block wurden erhebliche Verbesserungen an Mühle und Mühlenbetrieb vorgenommen, so dass sie wenige Jahre später unter seinem Nachfolger und Mühlendirektor Saucke von einer kleinen Lohn- und Kundenmühle zu einer Handelsmühle weiterentwickelt werden konnte und großen wirtschaftlichen Aufschwung nahm. Durch die nun vom Leinewasser angetriebenen Turbinen verarbeitete eine 40 - köpfige Belegschaft zuletzt bis zu 120 Tonnen Getreide täglich, in mehreren Silos konnte außerdem Getreide gelagert werden. Zu der Kunden der Mühle gehörten nun auch die Bahlsen-Werke in Hannover.

Im Jahre 1972 ging das große „Mühlensterben“ infolge von Umstrukturierungen und Rationalisierungen in der Landwirtschaft auch an der Bantelner Mühle nicht vorüber. Nach ihrer Schließung gründeten die Gebr. von Bennigsen einen Mehltankbetrieb mit Tank- und Siloanlagen für Mehl, Zucker und andere Granulate und belieferte große Fabriken – wie die der Firma Dr. Oetker – in Deutschland, Europa und nach Übersee.  Dennoch war der Betrieb auf Dauer nicht rentabel und konkurrenzfähig und musste geschlossen werden.

Seit Jahren betreibt der Mühlenbesitzer hier nun ein modernes Wasserkraftwerk zur Stromgewinnung. Darüber hinaus wurde zum Schutz der seit 2001 wieder in der Leine angesiedelten Lachse und Meerforellen ein ökologischer Fischpass eingerichtet.

Heute steht das große Mühlengebäude mit dem Wappen derer von Bennigsen über der Eingangstür unter Denkmalschutz und zwei mächtige Mühlsteine erinnern noch an die wechselvolle Geschichte und die Blütezeiten dieses Bantelner Wirtschaftsbetriebes.

Mehr Informationen zum Wasserkraftwerk sind zu finden unter www.arge-wasserkraft.de.

Mehr über Lachse und Forellen in der Leine kann man unter www.leine-lachs.de erfahren.

Wenn man sich auf den Weg zur Mühle macht, kommt man außerdem an einigen Wohngebäuden vorbei, die im Laufe des vergangenen Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Mühlenbetrieb entstanden.

Das etwas oberhalb der Mühlenstraße gelegene Backsteinhaus mit der Hausnummer 2 bewohnte einst der Mühlenpächter/Mühlendirektor. Etwas weiter bergab liegt der zusammenhängende Gebäudekomplex der ehemaligen Mühlenarbeiter-Wohnhäuser 5-13, die um 1880 entstanden. Auf diese folgt mit der Hausnummer 15 ein Müllershaus.

Über das ehemalige Wohnhaus des Mühlendirektors Saucke, das in Banteln heute heute auch „Villa Wanda" genannt wird und zu den schönsten in Banteln zählt, kann man hier mehr erfahren (bitte nach unten scrollen).