Inhalt


Biotope

Der Haseder Busch

Der Haseder Busch gehört ebenso wie der Ahrberger Wald und das Groß Förster Holz in den Nachbardörfern zu den wenigen noch erhaltenen Auewäldern des Innerstetals und steht seit November 1974 unter Naturschutz. Seine Lage an der Innerste mit einem regelmäßig hohen Wasserstand und seine fruchtbaren Böden sind damit ideale Wachstumsgrundlage für eine Vielzahl von Frühblühern wie Buschwindröschen, Scharbockskraut und Lerchensporn, die den Waldboden im Frühling mit einem farbigen Blütenteppich überziehen.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts waren viele Flußläufe noch von Auenwäldern umsäumt, doch Flussbegradigungen und die landschaftliche Nutzung der fruchtbaren Böden längs der Flüsse hatten zur Folge, dass der Grundwasserspiegel sank und Auenwälder trocken fielen.
Das der Haseder Busch jedoch bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist, ist in erster Linie dem Stauwerk der Großen Mühle zu verdanken. Dieses sorgt durch seinen gleichmäßig hohen Wasserstand für eine dauerhafte Bewässerung des Auenwaldes. Bei außergewöhnlichem Hochwasser sind weite Teile des Haseder Busches sogar überschwemmt. Das ankommende und später abfließende Wasser hat im Laufe der Zeit zur Bildung von tiefen Rillen und Furchen geführt, in denen sich Schlammmassen ablagerten oder die als Tümpel stehen blieben.

Der Besuch des Haseder Busches ist besonders im Frühjahr reizvoll, da zu dieser Jahreszeit ein außergewöhnlicher Reichtum an Frühblühern zu bewundern ist. Diese Planzen haben Herbst und Winter überdauert und sorgen, begünstigt durch den hohen Lichteinfall durch die noch nicht belaubten Bäume, für einen wunderschönen Blütenteppich. Zu entdecken sind die goldgelben Blüten des Scharbockskrauts, weiße und rote Blüten des Lerchensporn sowie Schlüsselblumen, weiße Anemonen, gelbe Windröschen und das sich von rot über violett zu blau verfärbende Lungenkraut.

Am unauffälligsten, aber heute nur noch selten zu finden, ist der im hinteren und trockeneren Teil des Busches wachsende Grüne Nieswurz. Der Grüne Nieswurz ist ein heute seltener gewordener Verwandter der Christrose, seine Blüten sind jedoch nicht weiß, sondern grün und daher nicht so leicht zu entdecken.

Da das Waldgebiet unter Naturschutz steht, sollten die Waldwege nicht verlassen werden. Das Pflücken bzw. Ausgraben und Ausreissen der Pflanzen ist verboten. Wegen der Feuchtigkeit im Haseder Busch ist das Tragen von festerem Schuhwerk ggf. Gummistiefeln ratsam.

Eine traurige und auch schaurige Sage rankt sich auch um den Toten Kolk im Haseder Busch, die Hochzeitskutsche im Toten Kolk.

Wer zum Haseder Busch will, muss in Hasede von der Bundesstraße 6 in die Straße Lendertberg abbiegen, hinter der Innerstebrücke links, hinter dem Sportplatz befindet sich ein Parkplatz. Am Eingang des Waldes findet der Besucher eine Informationstafel.

Stellvertretend für den Haseder Busch zeigen wir Ihnen Bilder vom Ahrberger Holz. Vegetation und Waldstimmung gleichen sich.