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Sagen und Geschichten

Der Meineidige

Südlich des Dorfes führt der ,,Loheweg" zum ,,Loh", einem prächtigen Buchenwald als östlicher Ausläufer des Höhenzuges Harplage, dessen Zipfel nach Störy gehört. Hier treibt der ,,Lohkerl" über den Baumwipfeln im Herbst sein Unwesen. Folgende Geschichte erzählt man sich von ihm in Ilde:

Wenn in den dunklen Herbsttagen im nahen ,,Loh", einem Waldstück zwischen Groß Ilder und Störyer Feldmark, der Sturmwind heulte, dann raunten die alten Leute vom ,,Lohkeerl", der keine Ruh im Grabe finden könne. Einstmals soll das Loh, ein in die Gemarkung eingeschobener Zipfel der Harplage, den Ildern gehört haben. In dem darüber geführten Streit jedoch soll der Amtsvogt von Störy bei einem Gerichtstermin an Ort und Stelle geschworen haben, er stände auf eigenem Grund und Boden. Der Vogt hatte heimlich in seinen Schuhen Erde von der Störyer Waldmark mitgenommen. Nun musste er bis zum Jüngsten Tage im Loh spuken und heulen. Wenn sein Rufen wie Eulenschrei ins Dorg herüberdrang, sagte man: Hört ihr den Lohkeerl?