Inhalt

Wenn in den dunklen Herbsttagen im nahen Loh, einem Waldstück zwischen der Groß Ilder und Störyer Feldmark, der Sturmwind heulte, dann raunten die alten Leute vom Lohkeerl, der keine Ruh im Grab finden könne. Einstmals soll das Loh, eine Gemarkung eingeschobener Zipfel der Harplage, den Ildern gehört haben. In dem darüber geführten Streit jedoch soll der Amtsvogt von Störy bei einem Gerichtstermin an Ort und Stelle geschworen haben, er stände auf eigenem Grund und Boden. Der Vogt hatte heimlich in seinen Schuhen Erde von der Störyer Waldmark mitgenommen. Nun mußte er bis zum Jüngsten Tag im Loh spuken und heulen. Wenn sein Rufen wie ein Eulenschrei ins Dorf herüberdrang, sagte man: Hört ihr den Lohkeerl?

In Werder lebte einmal ein Mann namens Bleidor; der konnte nicht genug Wald kriegen und schwur einen Eid, daß ihm die Dehne gehöre. Es war aber ein Meineid. Als Bleidor starb, fand er keine Ruhe im Grabe. Mittags und nachts konnte man genau hören, wenn er in dem Bache zur Grenze hinaufging.

Wer wissen will, wie der Lohkeerl aussieht: Das Wappen von Groß Ilde zeigt ihn.