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Naturdenkmäler

Der Dillsgraben

Der Dillsgraben liegt im Höhenzug Harplage auf 179m Meereshöhe südwestlich von Bockenem und nahe des zur Stadt Bockenem gehörenden Ortes Königsdahlum.

Der Dillsgraben ist die größte Doline Niedersachsens und entstand vor etwa 1000 Jahren als typische Karsterscheinung durch die von Grundwasser herbeigeführte Subrosion (Auswaschung) leichtlöslicher Gesteinsschichten. Diese Auswaschungen führten zu einem trichterförmigen Einsturz des an der Oberfläche lagernden Deckgesteins. Es entstand ein kreisrunder Trichter mit einem Durchmesser von 160 m. Am Fuß seiner 30 m hohen und steil abfallenden Wände liegt ein nahezu kreisförmiger und bis zu 10 m tiefer See, dessen Wasserspiegel periodisch mit den Schwankungen des Grundwasserspiegel steigt und fällt. Die Flanken des Erdfalls sind dicht mit Buchen bewachsen. Das Wasser aus den Tiefen des Dillsgrabens gelangt bis hinunter in das Ambergaubecken und tritt 700 m vor Königsdahlum im Negenborn zutage. Nach einer Verordnung vom 22. August 1986 zur Sicherung dieses Naturdenkmals wird der Dillsgraben und sein natürlich entstandener See aus heimatkundlichen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten als besonders erhaltenswert eingestuft und steht daher unter besonderem Schutz.

Dass ein solches Naturphänomen die Fantasie der Menschen anregte, ist nicht verwunderlich. Und so existieren unterschiedliche Geschichten und Sagen zum Dillsgraben, die man sich noch heute in Bockenem erzählt. In diesen ist auch von einem in einer Burg lebenden Ritter die Rede, doch mit der in unmittelbarer Nähe des Erdfalls gelegenen Dillsburg hat diese nichts gemein. Die 1898 entstandene Dillsburg war der Sommer- und Jagdsitz des Bockenemer Turmuhrenfabrikanten Friedrich Weule. Er hatte das damals unbewaldete Grundstück 1894 erworben und vier Jahre später mit einer zweigeschossigen Villa, einem angesetzten Turm und nebenstehenden Stallungen bebauen lassen. Bis 1918 verbrachte Weule mit seiner Familie die Sommermonate auf der Dillsburg. Nach dem Tod seiner Frau lebte Weule schließlich bis zu seinem Tod im Jahre 1952 ganzjährig auf der Burg. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Anwesen mehrfach seinen Besitzer und ist auch heute in Privatbesitz. Zu den Gebäuden an der Dillsburg gehören heute außerdem eine Reithalle, Stallungen und das Außengelände eines Reiterhofes.

Nähere Informationen dazu erhält man hier.