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Geschichtliches

Archäologische Funde im Jahr 2014 lassen darauf schließen, dass es in Söder eine Siedlung gegeben hat, die auf einen Zeitraum von 600 Jahren vor und 375 Jahren nach Christi Geburt festzulegen ist. Ab dem 10. Jahrhundert ist eine mittelalterliche Besiedlung nachweisbar. Urkundliche Erwähnung findet Söder im 12. Jahrhundert, das sich zu dieser Zeit im Besitz der Edlen von Hagen befand und 1288 in die Hände der Herren von Bortfeld überging. Diese fassten die bis dahin bestehenden Einzelhöfe zu einem Gutshof zusammen.

Im 16. und 17. Jahrhundert bestand hier erwiesenermaßen ein mit einer Kapelle ausgestatteter Rittersitz. Nach dem Tode Konrad von Bortfelds, der keine Nachkommen hatte, wurde der Besitz vom Hildesheimer Bischof Maximilian Heinrich auf seinen Ratgeber Wilhelm Egon von Fürstenberg übertragen. Als dieser wegen seiner reichsfeindlichen Gesinnung und verräterischer Umtriebe vom Kaiser mit dem Bann belegt wurde und dadurch seinen gesamten Lehnsbesitz verlor, ging Söder 1690 in die Hände der Familie der Freiherren von Brabeck über. 1742 begannen diese mit baulichen Veränderungen des Schlosses. Besonders weitreichende Veränderungen nahm Moritz von Brabeck vor, der hier seine in ganz Europa berühmte Gemäldesammlung zusammentrug.

Nach seinem Tode im Jahr 1814 ging Söder in den Besitz seiner Tochter und seines Schwiegersohnes Andreas Graf zu Stolberg über, der das Schloss nach einem Brand in den Jahren 1845 bis 1848 neu einrichtete. Nach dem Tod ihres einzigen Sohnes verkauften sie das Schloss aber 1862 an den Reichsgrafen von Schwicheldt. Die außergewöhnliche Gemäldesammlung wurde schon 1859 in Hannover in Einzelstücken versteigert.

In den Jahren 1901 bis 1906 leiteten die Erben des Grafen von Schwicheldt umfangreiche Um- und Neubauarbeiten ein und das Gut wurde um einige Wohn- und Wirtschaftsgebäude erweitert. Da die Grafen von Schwicheldt in Söder ohne männlichen Erben blieben, ging das Erbe des Schlosses mit dem Tod des letzten Grafen an dessen Tochter Sigrid und deren Ehemann E. Graf von Hardenberg und nach deren Scheidung an die gemeinsame Tochter Carola und ihren Ehemann H. Lampe. Sie ließen das Schloss 1971 grundlegend renovieren und modernisieren, ohne den Charakter der Gebäude zu verändern. In dieser Zeit entstanden auch der neue Wirtschaftshof im Norden des Ortes sowie eine Reithalle und ein Pferdestall.

Seit 1999 befindet sich das Gut in den Händen ihres Sohnes Jobst-Heinrich Lampe, der in den Folgejahren und bis in die jüngste Vergangenheit sowohl das Schloss renovieren ließ als auch den Wirtschaftsbetrieb umfangreich modernisierte. Seit 2004 betreibt der heutige Gutsbesitzer eine Biogasanlage, die heute 1500 Haushalte mit Strom und die Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Schlosses mit Wärme versorgt.

Im Wappen von Söder sind die Wappen der von Bortfeld, zwei silberne gekreuzte Lilienstäbe mit drei goldenen Doppelhaken, den Wolfsangeln des von Brabeckschen Wappens auf leuchtend rotem Grund verbunden. Es ist in Söder heute allerdings nirgends zu finden, stattdessen aber drei Löwenköpfe, die Wappenzeichen des Grafen von Schwicheldt, der Söder 1862 erwarb. Zu sehen ist auch das Wappen seiner Ehefrau Louise von Münchhausen, das an der Figur eines Zisterziensermönchs mit Krummstab zu erkennen ist. Löwenköpfe und Mönch sind vereint im Stuckwappen über dem Portal des Schlosses in Söder.