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Heimat

Um Heimat zu beschreiben, beziehen wir uns auf die Darstellung des Bundes Heimat und Umwelt Deutschland:

Heimat bedeutet Verortung, die materiell und räumlich, virtuell oder in anderen Formen ausgebildet ist. Ankerpunkte für Heimat können die Landschaft, die Stadt, das Dorf oder die Nachbarschaft sein, das Natur- und Kulturerbe, aber auch Arbeit und Gemeinschaft, geteilte Überzeugungen, gemeinsame Interessen und vielfältige Weisen des realen und virtuellen Austausches von Menschen.

Heimat ist dynamisch, weil es im Leben der Menschen viele Ankerpunkte geben kann. Wenn Menschen sich verankert und gestärkt fühlen, empfinden sie ihr Lebensumfeld als Heimat, denn Heimat betrifft den Menschen als soziales Wesen. Als persönlicher Verantwortungsraum umspannt Heimat Lokales und Globales. Geschichtsbewusstsein und die Suche nach Erklärung, warum die Dinge so – geworden -  sind, wie sie heute sind, gehören zur Aneignung von Heimat. Freude am Mitwirken und Ideen für die Zukunft sind weitere Triebfedern, wenn es darum geht, individuelle und gesellschaftliche Lebensqualität zu erhalten und zu gestalten.

Heimat zu finden, ist auch ein Vernetzungsprozess, der den sozialen Zusammenhalt stärkt. Die Grundlage dafür ist die Kommunikation, eine entscheidende Voraussetzung ist die Möglichkeit der Teilhabe und Teilnahme für alle.

Um Heimat zu pflegen und zu gestalten, braucht es das Engagement der Zivilgesellschaft, der Bürger:innen. Heimat-, Geschichts- und Bürgervereine sowie viele neu entstandene Formen von Engagement haben große Bedeutung für das soziale Leben, im ländlichen Raum ebenso wie in den Städten. Mit ihrer Arbeit tragen diese engagierten Menschen zur Stabilität der Gesellschaft bei, zum Beispiel in Zeiten neuer Ideale des Wirtschaftens und Zusammenlebens sowie im Spannungsfeld staatlicher Hoheit und privatisierender Tendenzen. Das Recht auf Heimat ist ein Menschenrecht; auch das Recht auf Partizipation verstehen wir so.“

So wird Heimat als offener und dynamischer Ort begriffen, der eng mit dem Prozess der Beheimatung, der aktiven Aneignung verknüpft ist und immer wieder neu entsteht.

Heimatpflege bietet somit die aktive Auseinandersetzung mit Heimat. Jede/r kann Träger von Kultur und Heimat sein. Das Bewahren von Kulturgütern und historischer Identität ist kein Selbstzweck, sondern  gegenwärtiger und zukünftiger Lebensqualität verpflichtet. Daher muss Heimatpflege nicht nur geschichtsorientiert, sondern auch zukunftsorientiert agieren.

Das prägnanteste Organ der Heimatpflege in Niedersachsen ist die sogenannten „Rote Mappe“ des Niedersächsischen Heimatbundes e. V. Hier können Bürger:innen Probleme, Fragen und Entwicklungen hinsichtlich u. a. Naturschutz und Landschaftspflege, Kulturlandschaft, Boden- und Denkmalpfleg, Regionalgeschichte und Kultur äußern. Sie ist ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Heimatpflege und Landesregierung und in Deutschland einmalig.