Sehenswert
Aussichtspunkte
Kirchturm von St. Bartholomäus
Zu finden: Leunisstraße
Eine gute Sicht aus der Höhe hat man auf Mahlerten nur vom Kirchturm aus. Der Aufstieg nach dort oben ist allerdings nur am Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September möglich.
Monumente
Ehrenmal & Grabstelle unbekannter Zivilisten
Zu finden: Auf dem alten Friedhof an der Kirche, Leunisstraße
Das Ehrenmal auf dem alten Friedhof an der Leunisstraße wurde im Gedenken an die Mahlumer Opfer des 1. und 2. Weltkriegs errichtet. Ebenfalls auf dem alten Friedhof befinden sich die Grabstellen dreier unbekannter Zivilisten, die bei einem Bombenangriff im März/April 1945 in Mahlerten ums Leben kamen.
Gedenkkreuze
Zu finden: Auf dem neuen Friedhof, zu erreichen über die Straße Im Salzfelde
Auf dem neuen Friedhof in Mahlerten ist neben traditionellen Bestattungsmöglichkeiten auch die Beerdigung in einem pflegeleichten Rasengrab möglich. Besucher dieser Grabstätten können hier keinen Blumenschmuck ablegen, dieses jedoch bei zwei eigens für diesen Zweck aufgestellten Gedenkkreuzen am nordöstlichen Rand des Friedhofgeländes tun.
Gedenktafeln in Eingangsraum der St. Bartholomäus Kirche
Zu finden: Leunisstraße
Der in Mahlerten wohnhafte Bildhauer Manuel Donato Diez schuf für die St. Bartholomäus Kirche fünf hölzerne Gedenktafel mit den Namen der im 2. Weltkrieg gefallenen Mahlertener Bürger. Sie befinden sich im Eingangsbereich der Kirche.
Historische Baulichkeiten
St.-Bartholomäus Kirche
Zu finden: Leunisstraße
Die St.-Bartholomäus-Kirche in Mahlerten ist eine einschiffige, romanische Bruchsteinkirche aus dem 10./11. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind außergewöhnlich schöne Wandmalereien im Chor und in der Apsis erhalten geblieben. In der halbrunden Apsis ist die Darstellung des thronenden Christus zwischen Maria und Johannes dem Täufer zu sehen. Christus sitzt auf einem Thron mit Lilienblüten verzierter Rückenlehne und wird von einem mandelförmigen Heiligenschein umschlossen. Unterhalb der Christusdarstellung erkennt man die geflügelten Symbole der vier Evangelisten: eine menschliche Figur für Matthäus, den Stier für Lukas, einen Löwen für Markus und einen Adler für den Evangelisten Johannes. Auf einem Arkadenfries sind darüber hinaus sechs weitere Apostelfiguren dargestellt.
Über einen großen Zeitraum waren diese Malereien von Putz bedeckt oder übertüncht. Aus den Kirchenbüchern geht hervor, dass sie im Zusammenhang mit Malerarbeiten zum Vorschein kamen.
So heißt es in den Niederschriften des damaligen Pastors Röhrssen: Als die Kalktünche von den Wänden das Chorraumes abgekratzt wurde, kamen Überreste alter Malerei zum Vorschein … (Sie) konnten aufgefrischt und wiederhergestellt werden. Auch im Jahre 1959 wurden intensive Renovierungsarbeiten vorgenommen. Erst zwei Jahre zuvor war die Ofenheizung durch eine elektrische Heizung ersetzt worden und nun konnten die durch die Heizungsluft der alten Heizung verschmutzten Fresken vom Ruß befreit, gereinigt und konserviert werden. Seitdem wird die Apsismalerei außerdem durch eigene Strahler beleuchtet.
Ihre heutige Orgel erhielt die St.-Bartholomäus-Kirche im Jahre 1883. Informationen zum Instrument bekommt man hier.
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© Verena Bloch
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© Kulturatlas Mahlerten
Kantor- und Lehrerhaus
Zu finden: Leunisstraße 4, neben der Kirche
Das Kantorhaus wurde im Jahre 1799 errichtet und steht ebenso wie Kirche, Schulhaus und Hirten- bzw. Armenhaus in der direkten Nachbarschaft unter Denkmalschutz. In diesem heute mit grauen Platten verkleideten Gebäude befanden sich die Wohnräume des Kantors. Da zu den Aufgaben des Kantors auch der Unterricht der Dorfkinder gehörte, wurde die zunächst 25 Kinder umfassende Kinderschar im 16 Quadratmeter großen Südwestzimmer seiner Wohnung von ihm betreut. Doch mit wachsenden Schülerzahlen wurde ein größerer Unterrichtsraum und somit ein Anbau an der Nordseite des Lehrerhauses notwendig und der Unterricht in diesen nun 24 Quadratmeter großen Raum verlegt.
Alte Schule
Zu finden: Leunisstraße, nördlich des Anbaus des Lehrerhauses
Das erste als Dorfschule zu bezeichnende rote Ziegelgebäude neben der Kirche stammt aus dem Jahr 1860. Da die Schülerzahlen bis zu diesem Jahr auf 37 Jungen und 36 Mädchen angestiegen war, entschloss man sich in Mahlerten zu einem Anbau an den westlichen Giebel des Lehrerhauses. In diesem neu entstandenen Raum wurden die Schüler des Ortes bis zum Bau eines neuen Schulgebäudes, der Leunisschule im Jahre 1955, unterrichtet.
Hirtenhaus/Armenhaus
Zu finden: Leunisstraße 5
Über das Armenhaus von Mahlerten, dessen Türbalken verrät, dass es im Jahre 1797 entstand, wird berichtet, dass jeder Armenhäusler … seinen Tisch in der Ecke der Stube stehen hatte. Es waren ihrer manchmal vier, mehr durften es aber nicht sein. Gab es Streit um die Aufteilung des Raumes, wurden Kreidestriche gezogen, die zu respektieren waren. Machten sich Bosheit und Schikane breit, konnte jeder in seine Kammer gehen, wo alle gute Habe im Strohsack versteckt war. Miete zahlten die Armenhäusler nicht, da manche wohltuende Hand aus dem Dorfe ihnen etwas zukommen ließ, … aber dieses Zusammenwohnen, dieser Kreidestrich in der Stube war würdelos.
Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines alten Meierhofes
Zu finden: Leunisstraße/An der Trift
Ebenfalls in nächster Nähe zur Kirche stehen noch heute die unter Denkmalschutz stehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines alten Meierhofes. Der hintere Gebäudeteil, mit der heutigen Adresse An der Trift ist nachweislich schon vor dem Dreißigjährigen Krieg entstanden, wie aus den Grundmauern des Hauses und seinem noch bis heute erhalten gebliebenen Keller mit Tonnengewölbe zu erkennen ist.
Der vordere Gebäudeteil an der Leunisstraße wurde erst später angebaut und stammt aus dem Jahre 1787. Erst nach Fertigstellung dieses Traktes widmete man den älteren Teil zum Pferdestall um. Die Futtertröge im Untergeschoss zeigen die Jahreszahl 1822. Die Zimmer im Obergeschoss waren Wohn- bzw. Schlafräume, die möglicherweise den Kutschern zur Verfügung standen.
Beide Gebäudeteile werden heute privat genutzt. Der ehemaligen Pferdestall wurde zu einem Wohnhaus umgebaut und ist im Besitz des spanischen Bildhauers Donato Diez.
Landarbeiterhäuser
Zu finden: An der Trift
Folgt man der Straße An der Trift weiter, so gelangt man nach wenige Schritten zu ehemaligen Landarbeiterhäusern auf der linken Straßenseite, zu erkennen an je einem Eingang an den Giebeln und einem weiteren Wohnhaus auf der gegenüber liegenden Seite mit drei Eingängen und je einem eigenen Schuppen und einer außen liegenden Toilette. Diese Landarbeiterhäuser bzw. -wohnungen gehörten ebenfalls ursprünglich zu einem Mahlertener Meierhof.
Wedekin-Hof
Zu finden: Hildesheimer Straße (Bundesstraße 1)/Mahlerter Straße am Abzweig in Richtung Nordstemmen
Am Abzweig von Mahlerten nach Nordstemmen steht ein besonders stattliches Fachwerkhaus, die alte Pferdewechsel-Station von Mahlerten. In älteren Schriften wird von einer Posthalterei in Mahlerten berichtet, doch tatsächlich hat es in Mahlerten nie eine Poststation gegeben. An dieser Pferdewechsel-Station direkt an der Reichsstraße konnten Durchreisende jedoch ihre Kutschen mit frischen und ausgeruhten Gespannen versorgen, während Postkutschen nur in den nächsten Poststellen in Mehle oder Steuerwald mit Wechselgespannen ausgestattet wurden.
Dem heimatkundlichen Dorfbuch ist zu entnehmen, dass die Bereitstellung von Pferden und Gespannführern für die Trosse hochherrschaftlicher Reisezüge …für die Bauern des Ortes …eine nur ungern übernommene Verpflichtung darstellte. Die Vergütung konnte den Zeitverlust für die eigenen Höfe nicht wettmachen. Die Durchreise der Reisezüge gekrönter Häupter war außerdem mit großem Spektakel verbunden. Das Dorfbuch berichtet von einigen aktenkundigen Beispielen preußisch initiierter Reisen.
- mehr dazu ist zu lesen in Reisezüge durch Mahlerten (pdf), aus: Ullrich, Gustav, Mahlerten - Ein heimatkundliches Dorfbuch, S. 21
Mündich überliefert ist, dass die anmutige, warmherzige und für ihre bürgerliche Schlichtheit bekannte Königin Luise (1766 bis 1810) in der Mahlertener Pferdewechsel-Station übernachtet hat und nach Aussage der Familie Wedekin eine mit den Initialien der Königin verzierten Glasscheibe erst im 20. Jahrhundert durch Unvorsichtigkeit zu Bruch gegangen ist.