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Geschichte


Geschichtliches

Im Rahmen von Bauarbeiten für einen Supermarkt zwischen Hasede und dem nur etwa 2 Kilometer entfernt liegenden Groß Förste wurde im Herbst 2016 ein Gräberfeld mit 70 Skeletten freigelegt. An der Lage der sterblichen Überreste mit dem Kopf in Richtung Westen sowie der Tatsache, dass die Leichen nicht verbrannt, sondern bestattet wurden und der gleichzeitigen Funde von Grabbeigaben in Form von Messern, Perlen und anderen Schmuckstücken ist zu schließen, dass es sich um Bestattungen in der Zeit zwischen heidnischen und frühen christlichen Bestattungen handelt. Archäologen datieren den Friedhof auf das 8. Jahrhundert. Darüber hinaus entdeckte man außerdem eine Müllgrube, deren Spuren auf eine Siedlung in vorchristlicher Zeit, vermutlich der Eisenzeit, hindeuten.

Urkundlich erstmalig erwähnt wird der Ort unter dem Namen Hasen 1146 in der Stiftungsurkunde des Godehardklosters in Hildesheim. In dieser Urkunde werden dem Kloster 30 Morgen Land in Hasede zugesprochen. Funde von Werkzeugen aus der mittleren Steinzeit (4000 v. Chr.)  in der Haseder Feldmark sowie von ersten Wohngruben aus der Zeit um 700 v. Chr. beim Bau des Hildesheimer Stichkanals im Haseder Gemeindegebiet lassen jedoch auf deutlich frühere Siedlungen schließen.

Die erste Mühle findet im Jahre 1361 Erwähnung. In dieser wurde das Getreide der örtlichen Bauern verarbeitet. Bis heute ist Hasede Standort einer großen Mühle geblieben, die sich seit mehreren Generationen  im Besitz der Vor- und Nachfahren der Familie Franz Engelke befindet.

Bemerkenswert ist das Wappen Hasedes, für das offenbar ein gotisches Fenster des Paderborner Doms Pate gestanden hat. In ihm sind drei goldene Hasen auf grünem Grund mit ihren Köpfen so zueinander angeordnet, dass jeder Hase wohl zwei Ohren hat, alle drei Hasen aber nur drei Ohren zu haben scheinen.


Historische Baulichkeiten

Pfarrkirche St. Andreas

Zu finden: Meierstr., 31180 Hasede

Wann Hasede sein erstes Gotteshaus erhielt, ist urkundlich nicht zu belegen. Als sicher gilt jedoch, dass der Ort 1454 eine Kapelle hatte. Dieses beweist die Inschrift einer Glocke, die 1714 umgegossen wurde und 1933 in die Diasporakirche nach Wolsdorf bei Helmstedt gelangte. Die St.-Andreas-Kirche wurde auf der Basis dieser alten Kapelle errichtet und bis zum Jahre 1893 mehrfach erweitert. Von der ursprünglichen Ausstattung des Innenraumes ist jedoch heute nichts mehr erhalten.

Die Andreaskirche ist nur während der Gottesdienste geöffnet. Darüber hinaus gibt es keine festen Öffnungszeiten. Für eine Besichtigung bitte rechtzeitig bei Herrn Zuske (Tel. 0 51 21/ 77 03 82)melden.

Fachwerkhäuser (Armenhaus)

Von den ursprünglich zahlreichen Fachwerkhäusern des Dorfes sind bis heute nur wenige erhalten geblieben. Einige befinden sich allerdings in einem hervorragend restaurierten Zustand, sind aber in Privatbesitz und nicht zu besichtigen
Zu erwähnen ist hier im Besonderen das Armenhaus aus dem Jahre 1780/90 (?) in der Schmiedestraße.

Da alle noch im Ort verbliebenen Fachwerkhäuser bewohnt sind, können diese nur von außen in Augenschein genommen werden.

Wasserturm

zu finden: in der Feldmark am Harsumer Mühlenweg

Der Bau des Stichkanals bei Hasede im Jahre 1922 hatte zur Folge, das die bis dahin bestehende Quellen des Ortes versiegten, der Wasserspiegel sank und das wasserspeichernde Gebiet der Welle trocken fiel. Dieser noch bis heute erhaltene Name verdankt seinen Ursprung wohl dem Wellenschlag von 13 Quellen. Nach dem Quellentod verlegte die Kanalverwaltung eine Wasserleitung im Dorf, die aus einem Brunnen in der Feldmark gespeist wurde. Aus dieser Zeit stammt das Haseder Wahrzeichen, der Wasserturm mit zugehörigem Sammelbassin. Beide liegen heute still, da Hasede seit 1975 sein Trinkwasser von den Harz-Wasserwerken aus den Harzer Talsperren bezieht.

Alle Überlegungen, den Wasserturm anderweitig als einen Wasserspeicher zu nutzen, haben bis heute zu keinem Ergebnis geführt. Aus Sicherheitsgründen kann er daher auch nur von außen besichtigt werden. Der Wasserturm ist ein Industriedenkmal.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Aus Hildesheim kommend entdeckt man am nördlichen Ortsausgang Hasedes direkt rechts an der Hannoverschen Str. 50 (B6) Reste der alten Zuckerfabrik.

Die im Jahre 1900 erbaute Zuckerfabrik war einmal die kleinste Zuckerfabrik Deutschlands. Von dieser Fabrik sind heute nur noch die Gebäude in ihrer Grundstruktur erhalten. Nach der Insolvenz 1948 standen die Gebäude zu großen Teilen leer. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurde das Grundstück in kleine Parzellen aufgeteilt und diese an verschiedene Gewerbetreibende verkauft.

Das ehemalige Waagenhaus wurde zu einem Wohnhaus umgebaut und wird heute privat genutzt.