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Sehenswert


Aussichtspunkte

Sitzbank am Waldrand oberhalb des Dorfes

Wer einen schönen Blick auf Almstedt genießen möchte, der sollte bei gutem Wetter der Schlesier Straße bergauf immer geradeaus bis zum Waldrand folgen. Dort oben steht eine Bank, von der man die tolle Aussicht auf Almstedt und Umgebung wirklich genießen kann.

Monumente

Ehrenmale

Zu finden: Kirchhof der St.-Moritz-Kirche

Mit Ehrenmalen auf der Ostseite der Kirche gedenken die Almstedter ihrer Gefallenen und Vermißsten Dorfbewohner der beiden Weltkriege.

Ein großes Holzkreuz erinnert dort außerdem an das Schicksal der Menschen, die während und nach dem 2. Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Auch in Almstedt haben damals Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden, sind irgendwann weitergezogen oder auch bis heute geblieben.


Historische Baulichkeiten

St.-Moritz-Kirche

Zu finden: Schulgasse

Das genaue Gründungsjahr der Almstedter Kirche ist nicht bekannt. 1481 wird ein „Praepositus montis S. mauritii Almstede“ d.h. ein Kirchenvorsteher der am Berge liegenden St. Mauritius-Kirche in Almstedt erwähnt. Der Name der Kirche leitet sich durch die Verbindung zum Mauritius-/Moritzstift in Hildesheim ab, das in Almstedt auch ein Vorwerk mit Ländereien besaß.

Eher ungewöhnlich ist die Lage des Turms an der Ostseite der Kirche. Der gedrungene und schon im 13. Jh. entstandene Turm mit ins Achteck überführtem Pyramidenhelm wurde im Jahre 1718 erneuert.

Das vermutlich 1618 errichtete rechteckige vierachsige Schiff der Saalkirche mit Mansardwalmdach ist aus rotem Bruchstein der Almstedter Feldmark gemauert, wurde verputzt und 1721 umgebaut. Im selben Jahr erhielt die Kirche auf der Südseite eine Sonnenuhr.

Tür- und Fenstergewände bestehen aus Werkstein. 1819 fand nach Westen eine Erweiterung statt.

Auf dieser Seite befindet sich seitdem der Eingang zur Kirche. Innen ist die Moritzkirche mit einer U-förmigen Emporenanlage ausgestattet, die im Westen zweigeschossig ist und von zwei gewundenen Säulen getragen wird

Im ersten Geschoss befinden sich die mit vier fensterartigen Öffnungen versehenen Priechen der Gutsherrenfamilie, darunter vier hölzerne und farbig gestaltete Wappentafeln der Familie von Rhoeden.

Im zweiten Geschoss befindet sich die Orgel aus dem Jahre 1746 von Johann Georg und Johann Conrad Müller aus Hildesheim. Das Instrument ist eine Stiftung des damaligen Patrons Adam Ernst Friedrich von Rhoeden. Die Orgel wurde mehrfach restauriert und steht heute unter Denkmalschutz.

Im Kirchenschiff hängt ein 18-armiger Bronzekronleuchter von der gebogenen Holzdecke herab. Zu diesem erfährt man aus der Schulchronik: „Der Kronleuchter mit der Jahreszahl 1734 hat 34 Thaler gekostet. Der Name Friedrich von Rhoeden und dessen Wappen an demselben führen leicht zu der Ansicht, derselbe habe denselben geschenkt. Dies ist jedoch nicht der Fall, später hat er den Betrag von 20 Thalern dazugegeben“.

Im Chor der St. Moritz-Kirche schwebt ein Taufengel, der fest an einem mit einer Kugel verziertem Gestänge befestigt ist. In der linken Hand hält der Engel eine buchähnliche Spruchtafel mit dem Text „Laßet die Kindlein zu mir kommen und wehret Ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“. Da die ursprünglich in der nach oben geöffneten Hand gelegene Taufschale heute fehlt, wird die Figur nicht mehr für Taufen genutzt. Der Bildschnitzer des Engels ist nicht mehr bekannt. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass der Engel zur selben Zeit wie der Kanzelaltar angeschafft wurde. Über viele Jahre wurde er in der Sakristei der Kirche verwahrt und hat nach einer Restaurierung erst seit dem Beginn des 21. Jh wieder seinen Platz im Chorraum.

Der barocke Kanzelaltar im Osten mit opulenter farbiger Ausschmückung stammt aus dem Jahr 1760, die mittig liegende Kanzel ist datiert auf das Jahr 1784. Links und rechts der vorgekragten Kanzel ist die Altarwand mit Blumensäulen, Schnörkelwerk und Engeln geschmückt. Als Bekrönung des Barockaltars dient Christus mit der Siegesfahne.

Die Wand zwischen Ostchor und Turm besteht aus Holz, die allerdings im 20 Jh. verputzt wurde. Rechts oberhalb des Altars legte man auf der rechten Seite ein Fragment eines auf dieser Wand aufgetragenen Gemäldes frei, dass sich früher über die gesamte Holzwand erstreckte. Erst 1957 wurde die Wand hinter der Altarwand verputzt.

Das Kirchenschiff ist durch einen gotischen Spitzbogen mit dem Turm verbunden. Dieser wird aber durch die Kanzelaltar vollkommen verdeckt. Über zwei Durchgangstüren in der Kanzelwand kann man die gewölbten Turmhalle, die als Sakristei genutzt wird, jedoch erreichen.  Hier legte man 1959 Fragmente einer spätgotischen Ausmalung aus dem 15. Jh. und Weihekreuze frei.

Im Gratgewölbe ist das Jüngste Gericht dargestellt mit Christus als Weltenrichter, der Hölle mit Teufel, Verdammten und Tubaengel, die Auferstehung der Toten und das himmlische Jerusalem, sowie das Gesicht eines Engels. Links und rechts einer zugemauerten Nische erkennt man Maria mit dem Kind als Himmelskönigin und den Hl. Mauritius, an der nördlichen Fensterseite den Heiligen Bartholomäus mit dem Messer und Christopherus mit einem großen Stab – das Kind auf seinem Rücken nur stark verwischt zu erkennen. Ihnen gegenüber Andreas mit dem Kreuz und ein weiterer Apostel, dessen Darstellung allerdings durch die Vergrößerung der Fensternische stark beschnitten wurde.

Über eine gewundene Holztreppe erreicht man von hier aus außerdem die oberen Geschosse des Turmes. Er ist für die Öffentlichkeit jedoch nicht zugänglich.

Zum Geläut im Turm der Moritzkirche gehören zwei Glocken, die 1512 und 1748 gefertigt wurden. Letztere stammt ursprünglich aus Nemmersdorf in Ostpreußen und ersetzt seit 1948 eine Glocke von 1733, die im 1. Weltkrieg abgegeben werden musste und eingeschmolzen wurde.

Der rund um die Kirche angelegte Friedhof wurde 1863 für Bestattungen geschlossen. Seitdem werden die Verstorbenen auf dem Friedhof am Ortsrand bestattet.

Auf dem Kirchhof ist heute nur noch der Grabstein des Pastors August Wilhelm Josef Landsberg erhalten, der von 1822-1867 seinen Dienst in Almstedt versah und dort 1911 verstarb.

Die Kirche ist nur zu Gottesdienstzeiten für Besichtigungen geöffnet.

Pfarrhaus

Zu finden: Heerbrink 7

Das Grundstück der Kirche grenzt im Norden direkt an Grundstück und Garten des ehemaligen Pfarrhauses, einem Fachwerkhaus, das um 1750 errichtet wurde. Der langgestreckte zweigeschossige Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach teilt sich in einen südlichen Wohnteil und einen nördlichen Wirtschaftsteil mit zwei Querdurchfahrtsdielentoren. Durch das niedrigere war der Stall zugänglich, das mittig gelegene und höhere war vermutlich eine Wagenzufahrt.1999 wurde das Pfarrhaus zunächst zum „Einkehrhaus St. Moritz“ umgewandelt, 2010 verkauft und ist heute privates Wohnhaus ist.

An der süddöstlichen Grundstücksgrenze belindet sich das ehemalige Waschhaus, das um 1840 entstand.

Zwei Pfarrwitwenhäuser

Zu finden: Schulgasse und Am Berge 21

Zum Besitz der Kirche gehörten außerdem zwei Pfarrwitwenhäuser.

Das ältere liegt direkt neben der Kirche und wurde nach dem Verkauf umgebaut. Von Balken und Fachwerk des Hauses ist heute nichts mehr zu erkennen. Es ist heute ein privates Wohnhaus.

Die Bauzeit des höher gelegenen zweiten Pfarrwitwenhaus „Am Berge“ ist nicht bekannt. „Es muss aber schon mit dem Pfarrhaus errichtet sein, denn bereits 1771 wird von einem Darlehen gesprochen“, das ein „treufleißiger Schulmeister aus Sehlem“ der Almstedter Kirchengemeinde gab, um das Gebäude „in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen“. Es wurde im Jahre 1900 verkauft und von seinem neuen Besitzer restauriert.

Ehemaliges Gemeindehaus

Zu finden: Am Berge 28


Dem ehemaligen Pfarrwitwenhaus gegenüber liegt ein weiteres schönes Fachwerkhaus, das heute in privater Hand ist, das früher Verwaltungsgebäude der politischen Gemeinde war und heute in privater Hand ist.

Erstes Schulhaus und zweite Schule

Zu finden: Schulgasse 6 und Am Berge 1

Auch hinter der Fassade des Hauses im Westen des Kirchplatzes wird sich vermutlich Fachwerk verstecken. Es handelt sich um das erste Schulhaus Almstedts, das 1741 gebaut wurde. Ein Schulmeister wird bereits 1668 erwähnt, der laut Chronik „möglicherweise nur begabte Kinder auf freiwilliger Basis unterrichtete“. Das Schulzimmer „ist anfänglich die kleinere hintere Kammer gewesen. Da die Zahl der Kinder aber von Jahr zu Jahr wuchs, (...) musste die vordere Stube zum Schulzimmer eingerichtet werden, die bis dahin Wohnzimmer des Lehrers war“. Bei weiter steigenden Schülerzahlen entschloss man sich 1848 für einen Schulanbau „in Eichenfachwerk“. Selbst mit dieser baulichen Erweiterung stieß man bald an räumliche Grenzen, denn nicht nur die Schülerzahl wuchs stetig weiter, man hatte außerdem damit begonnen, eine Schulbücherei anzulegen.

Die zweite Schule entstand in den Jahren 1910/11 mit zwei großen und hellen Klassenräumen sowie Lehrerwohnungen im Obergeschoß. Auch diese Schule wurde 1951 um einen Klassenraum erweitert. Der Unterricht in diesem Schulgebäude endete im Jahr 1976. Seitdem besuchen die Almstedter Schulkinder die Grundschule in Sibbesse.

Ein Teil dieses Schulgebäudes wird vom Almstedter Musikzug genutzt, ansonsten ist das Gebäude heute ein Wohnhaus.

Altes Schweinehirtenhaus

Zu finden: Steinweg

Die Nutzung des kleinen und mittlerweile baufällig gewordenen Fachwerkhäuschens am Steinweg ist vermutlich nur noch den älteren Bewohnern Almstedts bekannt. Es wurde früher vom Schweinehirten des Gutes bewohnt.

Gutshof (ehem. v. Steinberg/v. Cramm)

Zu finden: Butterberg 17

Auf der Südseite der Alme und am Ortsrand liegt das ehemalige gräfliche Gut, ursprünglich mit einer geschlossenen Hofanlage.

Seit dem Mittelalter gehörte das Rittergut den Herren von Steinberg in der Linie Wehrstedt-Bodenburg, wobei diese im Streit mit dem Moritzstift zu Hildesheim über die Frage lagen, ob es sich um ein altes Eigengut oder aber ein Lehen des Chorherrenstifts handelte. Tatsächlich war Almstedt ursprünglich ein Vorwerk des Moritzstifts und Lippold von Steinberg um 1400 dort Propst. Da das Stift jedoch keine Lehnsbriefe vorweisen konnte, blieb diese Besitzfrage zunächst ungeklärt und der Streit erst 1753 durch einen Vergleich am Reichskammergericht beigelegt.

Für die Familie von Steinberg waren das Gut und Almstedt von großer Bedeutung, denn es vergrößerte ihren Besitz im Südosten zwischen Salzdetfurth und Bodenburg und befand sich so zusammen mit dem Rittersitz in Wehrstedt in ihrer Hand.

Mit dem Tod Christoph von Steinbergs, der keinen männlichen Erben hinterließ, ging das Gut an seine Tochter Anna und wurde auch in der Folgezeit über die Töchter vererbt. Durch die Heirat Anna von Steinbergs mit Aschwin von Asseburg ging das Gut zunächst an ihn und später durch die Ehe von Annas und Aschwins Tochter an den Obersten Henning von Lützow. Dessen besonders harte Besitzführung führte zur Rebellion der ihm unterstellten Bauern, von der an anderer Stelle berichtet wird. 

Durch die Ehe der Tochter von Lützows mit dem Oberforstmeister Caspar von Rhoeden wurde von Rhoeden Gutsherr in Almstedt. Er erbaute ein Gutshaus im Jahre 1683. Diese Jahreszahl und sein Name ist in der Wappentafel über der Eingangstür des heutigen Gutshauses vermerkt, das möglicherweise erst nach einem verheerenden Hochwasser 1738 entstand oder danach zumindest grundlegend instandgesetzt werden musste.

In den Aufzeichnungen zur Wasserflut vom 27.Mai 1738 werden sämtliche Gebäude des Dorfes, „welche das Wasser umgerissen und weggetrieben“ hatte vermerkt. So auch auf „dem Hochadeligen Rhoedischen Hofe, das Vorwerke-Gebäude, sämbtl. Stallungen, Backhaus, Tor und Blanken sambt allem Bauholz zu einer großen Kornscheune, inclusive sein alle victualien, so im Keller und unter sein Wohnhaus gestanden mit allen kostbaren mobilien und schönen Kleidern verdorben und vernichtet worden, in dem das Wasser genannten Wohnhaus bis sechs Fuß hoch durchschwemmt, daß der Schaden nicht zu beschreiben, viel weniger zu aktionieren stehet“.

In der Nachfolgezeit wechselte das Gut noch zweimal durch Verkauf den Besitzer, bis es um 1807 an die Lüntzel aus Hildesheim kam, die auch das Adelsgut in Sellenstedt erwarben.

1833 kam das Gut an die Familie von Steinberg-Brüggen zurück. Nach dem Tod des letzten von Steinberg im Jahre 1911 ging es an dessen Tochter Jutta, die den Freiherrn von Cramm heiratete und das Gut mit Acker- und Waldflächen 1928 verkaufte. Neuer Besitzer war Heinrich Sandvoß, die Waldflächen erwarben neun Almstedter.

Heute befindet sich das Almstedter Gut im Besitz der Familie Mushardt.

Zum im Fachwerkstil errichteten Gut gehören noch immer das Gutshaus, landwirtschaftliche Gebäude mit einer Scheune sowie die ehemaligen Remise, die die Familie Mushardt mittlerweile zu einem großen Veranstaltungsraum umgestaltet hat. Dieser ist für große private oder gesellschaftliche Feiern zu mieten.

Ein Stallgebäude des Gutes brannte ab und wurde nicht wieder aufgebaut, sodass die Hofanlage heute nach Westen hin geöffnet ist.