Inhalt

Ein Flirt mit der Kunstszene - die Tage der offenen Ateliers

Die Tage der offenen Ateliers gehen in ihre vierte Runde: 80 Künstlerinnen und Künstler an 67 Ausstellungsorten zwischen Mehrum und Bad Gandersheim laden in ihre Werkstätten ein. Am 23. und 24. August in der Region Nord sowie am 30. und 31. August in der Region Süd sind Malereien, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, Installation, Schmuck- und Schmiedekunst hautnah zu erleben.

Im Drei-Jahres-Turnus organisiert das Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land das Kunstereignis. „Über die Jahre ist es immer größer geworden, beim letzten Mal hatten wir über 100 Künstler. Das hat die Besucher zum Teil auch überfordert“, sagte Projektleiterin Sabine Zimmermann bei einer Pressekonferenz im Atelier der Hildesheimer Künstlerin Gabriele Klimek. Die Konsequenz: Die Künstlerinnen und Künstler mussten sich erstmals bewerben und dem Votum einer Jury stellen. Die eingereichten Arbeiten seien aber durchweg so gut gewesen, dass niemand abgelehnt wurde, so Sabine Zimmermann. Dennoch habe sich die Änderung bewährt: „Das Niveau ist deutlich höher als die letzten Male.“

Das liegt auch daran, dass der Anteil der Profis diesmal höher ist – unter anderem sind ein Dutzend Mitglieder des Bunds Bildender Künstler (BBK) mit dabei. „Uns als Netzwerk ist eine gute Mischung wichtig“, erklärte Geschäftsführerin Julia Krankenhagen bei der Pressekonferenz. In diesem Jahr habe man eine bessere Balance professioneller und nicht-professioneller KünstlerInnen erreicht. Kurt Baumfeld, erster Vorsitzender des BBK, stellte allerdings klar: „Wir haben nicht den Stein der Weisen, nur weil wir Profis sind.“ Der BBK beteilige sich vor allem deshalb erstmals an der Organisation, weil es ihm um die Begegnung mit den Hobby-KünstlerInnen und ein größeres gegenseitiges Vertrauen gehe.

Ein weiterer Unterschied zum Jahr 2011 ist, dass die Veranstaltung wieder an zwei Wochenenden stattfindet. So können die BesucherInnen mehr Ateliers kennen lernen, für die KünstlerInnen ballen sich die Gästeströme nicht so sehr, und die KünstlerInnen können sich auch gegenseitig besuchen. Allerdings wird – auch das ist neu –  ein kleiner Besucherbeitrag erwünscht. Er beträgt einmalig vier Euro für beide Wochenenden; statt Tickets bekommen die BesucherInnen einen Kunstbutton mit einem zwinkernden Auge, der von Gabriele Klimek eigens für diesen Anlass entworfen wurde. Der Button ist in allen teilnehmenden Ateliers erhältlich.

Geblieben ist die Grundidee der Tage der offenen Ateliers: Die BesucherInnen haben nicht nur die Gelegenheit, den KünstlerInnen mit ihren Werken im ganz persönlichen Umfeld zu begegnen. Sondern sie können ihnen oft auch bei der Arbeit über die Schulter schauen, Vorführungen erleben von der Edelstein-Gravur über Graviertechniken und künstlerischem Schweißen bis zum Bronzeguss. In Workshops können die Gäste auch selbst aktiv werden: Malerlebnisse für Kinder und die ganze Familie, Malerei mit Holzasche, eine Einführung in der fotografische Technik der Monotypie, ein Lyrik-Workshop und viele andere Schnupperangebote sind im Preis enthalten. Im Hildesheimer Trillke-Gut sollen die Gäste sogar zum Bestandteil einer Kunstperformance werden.

Viele GastgeberInnen laden zu Kaffee und Kuchen ein, Ateliers in Heckenbeck und Alfeld verwöhnen ihre Gäste zusätzlich mit Livemusik. Ein kostenloses umfangreiches Faltblatt mit Informationen zu KünstlerInnen, Ateliers und den begleitenden Aktionen wird in den nächsten Tagen beim Landkreis, in den Gemeindeverwaltungen, Tourist-Infos und an anderen wichtigen Stellen ausgelegt.

Der offizielle Auftakt für die Ateliertage ist am Samstag, 23. August, um 10.30 Uhr im Atelier Krehla an der Moritzstraße 9 in Hildesheim. Danach beginnt der augenzwinkernde Flirt mit der Kunstszene der Region. Die Türen stehen offen, Schüchternheit ist an den beiden Wochenenden eindeutig fehl am Platz.

Mehr Infos

Alle Informationen zu den Tagen der offenen Ateliers 2014 finden Sie hier.